Studie an Saar-Uni zum Thema Sex belegt, was so mancher wohl schon vermutet hat

Welches Geschlecht ist stärker sexuell motiviert? Oder auch: Denken Männer tendenziell häufiger an Sex? Nach einer Studie im Fachblatt "Psychological Bulletin" berichten Sozialpsycholog:innen der Universität des Saarlandes Folgendes dazu:
Männer denken tendenziell häufiger an Sex und haben ein größeres Bedürfnis danach als Frauen, so eine Studie der Saar-Uni in Saarbrücken. Symbolfoto: Unsplash
Männer denken tendenziell häufiger an Sex und haben ein größeres Bedürfnis danach als Frauen, so eine Studie der Saar-Uni in Saarbrücken. Symbolfoto: Unsplash

Studie: Männer haben tendenziell mehr Interesse an Sex als Frauen

Männer denken tendenziell häufiger an Sex und haben ein größeres Bedürfnis danach als Frauen. Das berichten Sozialpsycholog:innen der Universität des Saarlandes nach einer Studie im Fachblatt „Psychological Bulletin“. Für die Untersuchung hatten sie mehr als 200 Studien seit dem Jahr 1996 mit insgesamt mehr als 620.000 Teilnehmenden ab 14 Jahren ausgewertet.

Die Forscher:innen definierten die sexuelle Motivation danach, wie häufig jemand sexuelle Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen erlebe. „Menschen mit ausgeprägter sexueller Motivation denken häufiger an Sex, verspüren häufiger sexuelles Verlangen und masturbieren mehr“, sagt Co-Autor Malte Friese von der Saar-Uni.

Keine Aussagen über einzelne Individuen

Bei der Analyse der Daten stellten die Forscher:innen fest, dass Männer eine stärkere sexuelle Motivation als Frauen haben. „Der Unterschied ist etwas weniger als halb so groß wie der Geschlechterunterschied in der Körpergröße“, so Friese. Über einzelne Individuen sagten die Ergebnisse jedoch nichts aus, betont er: „Auch wenn Männer im Durchschnitt eine stärkere sexuelle Motivation haben als Frauen, gibt es viele Frauen, die mehr Lust auf Sex haben als viele Männer.“ Die Fachleute schätzen, dass 24 bis 29 Prozent der Frauen stärker sexuell motiviert seien als der durchschnittliche Mann.

Dass Männer generell eine stärkere sexuelle Motivation haben als Frauen, hätten auch schon frühere Untersuchungen zu dem Thema ergeben, so die Forschenden. Doch hinsichtlich der Größe des Unterschieds hätten noch offene Fragen bestanden.

Spielraum für Interpretationen

Wie sich die Abweichungen zwischen Frauen und Männern erklären lassen, war nicht Thema der Studie. Dies biete Spielraum für Interpretationen, so die Autor:innen. Sie gehen davon aus, dass die sexuelle Motivation sowohl von sozialen als auch von genetischen Faktoren bestimmt sei. „Wenn zum Beispiel Kinder schon beobachten, dass Männer und Frauen ihre Sexualität unterschiedlich ausdrücken und andere dies wertschätzen oder ablehnen, lernen sie, sich später entsprechend zu verhalten“, erläutert Friese.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur