Studien: Das bringt die Booster-Impfung

In Deutschland haben bereits knapp 16 Millionen Menschen ihre Corona-Impfung auffrischen lassen. Daten aus Israel zeigen nun, wie gut der Booster wirkt.
Booster-Impfungen erhöhen den Schutz vor einer Infektion oder schweren Erkrankung mit Covid-19 deutlich. Symbolfoto: Bernd Weißbrod/dpa-Bildfunk
Booster-Impfungen erhöhen den Schutz vor einer Infektion oder schweren Erkrankung mit Covid-19 deutlich. Symbolfoto: Bernd Weißbrod/dpa-Bildfunk

Die Booster-Impfung senkt das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben deutlich. Das geht aus Studien aus Israel hervor, die das „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte. Bei den Untersuchungen kam der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer zum Einsatz. Allerdings halten Expert:innen das Ergebnis für übertragbar auf andere Vakzine. Jedoch geben die Studien keine Auskunft über den Schutz vor Omikron, da sie einen Zeitraum vor dessen Entdeckung betrachten.

Sterblichkeit bei Geboosterten nur ein Zehntel von Zweifach-Geimpften

Die Untersuchung von Shlomit Yaron von den Clalit Health Services in Tel Aviv betrachtete dabei die Todesfälle. Das Team verglich die Sterblichkeit von Menschen, die zweimal mit dem mRNA-Impfstoff geimpft wurden, mit der von Menschen mit Auffrischung. In die Studie flossen dabei die Daten von mehr als einer dreiviertel Million Menschen über 50 Jahren, deren Zweitimpfung mindestens fünf Monate zurücklag. Die Erkenntnis: Das Risiko der Geboosterten, an Corona zu sterben, lag nur bei einem Zehntel dessen in der Vergleichsgruppe.

Infektionen nach Auffrischungen in allen Altersgruppen seltener

Eine andere Studie von Ron Milo und seinem Team vom Weizmann Institute of Science in Rehovot untersuchte die Wirksamkeit der Auffrischungen in verschiedenen Altersgruppen. Die Forscher:innen werteten dazu Daten von 4,7 Millionen Menschen ab 16 Jahren aus. Sie verglichen dabei Menschen, die mindestens zwölf Tage zuvor die Booster-Impfung bekommen hatten, mit Menschen ohne Drittimpfung. Die Zahl der bestätigten Infektionen war bei den dreifach Geimpften über alle Altersgruppen hinweg um den Faktor 10 niedriger als bei den zweifach Geimpften. Schwere Verläufe bei Menschen ab 60 Jahren waren in der Booster-Gruppe um den Faktor 17,9 seltener, Todesfälle gab es um den Faktor 14,7 weniger.

Bislang sind rund 19 Prozent der Deutschen geboostert

Bis zum Mittwoch (8. Dezember 2021) verabreichten Mediziner:innen in Deutschland 15,6 Millionen Auffrischungen. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Die Zahl entspricht demnach etwa 18,7 Prozent der Bevölkerung. Laut RKI kam dabei bei rund 12 Millionen der Booster-Impfungen Biontech zum Einsatz, bei drei Millionen Moderna und bei 3.000 Johnson & Johnson.

Biontech-Studien auf andere Vakzine übertragbar

Laut des Generalsekretärs der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, sind die Biontech-Ergebnisse aus Israel auch auf andere Vakzine übertragbar. Andere Studien hätten bereits gezeigt, dass man auch andere Grundimmunisierungen – wie etwa mit Astrazeneca – sehr gut mit einer mRNA-Impfung boostern kann. „Daher kann man diese Erkenntnisse sicherlich übertragen“, so Watzl gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Vergleich mit Ungeimpften fehlt noch

Der Booster bringe demnach einen extrem guten Schutz – insbesondere vor schweren Erkrankungen, so Watzl. „Und das über alle Altersgruppen. Also: Jeder profitiert von einem Booster„, meint der Immunologe. Da die Studien bislang nur zweifach mit dreifach Geimpften vergleichen, fände er einen Vergleich mit Ungeimpften interessant. „Da würde sich nämlich ein noch viel größerer Unterschied zeigen“, glaubt er. Darüber hinaus könne man sehen, „dass auch Personen sechs Monate nach der zweiten Impfung noch einen viel bessern Schutz vor schwerer Erkrankung haben als Ungeimpfte.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur