Sulzbacher Klinik droht Pflegekräften nach Vermisstenfall mit fristloser Kündigung
Nach einem Zwischenfall in der Sulzbacher Klinik drohen wohl Kündigungen. Wie der „SR“ berichtet, will die Klinikleitung offenbar zwei Mitarbeiterinnen fristlos entlassen. Dem Betriebsrat sollen die Kündigungen vorliegen. Das gehe aus Angaben der Gewerkschaft Verdi hervor, so der Sender. Doch was war passiert?
Polizei sucht 82-Jährige aus St. Ingbert
Seit dem 27. Juni 2022 gilt die 82-jährige Rosa-Maria S. aus St. Ingbert als vermisst. Das geht aus einer Öffentlichkeitsfahndung der Polizeiinspektion Sulzbach vom 29. Juni hervor. Den Angaben zufolge war die Seniorin zuvor stationär in der Klinik Sulzbach aufgenommen. Laut „SR“ hatte die 82-Jährige das Krankenhaus nach einer Knie-Operation unbemerkt verlassen. Die Frau wurde danach in der Wilhelmstraße gesehen. Laut aktuellem Stand gebe es keine neuen Hinweise zur Vermissten, so die Angaben der Polizei. Weitere Informationen zur Öffentlichkeitsfahndung sowie eine Aufnahme der Frau findet ihr an dieser Stelle: „Polizei sucht 82-Jährige aus St. Ingbert“.
Sulzbacher Klinik droht Pflegekräften mit fristloser Kündigung
Zurück zur Klinik in Sulzbach. Jetzt soll den beiden Mitarbeiterinnen, die am Tag des Verschwindens der Frau im Dienst waren, offenbar fristlos gekündigt werden. Laut „SR“ teilte die Gewerkschaft Verdi mit, dass dem Betriebsrat die entsprechenden Kündigungen vorlägen. Derzeit laufe noch die vorgeschriebene Anhörung des Betriebsrates, so „SZ“.
Kritik
Zu dem Zeitpunkt sollen die beiden Beschäftigten für 30 Patient:innen zuständig gewesen sein. Daran kritisierte die Gewerkschaft nach Angaben des Senders: Es handele sich um einen geringeren Personalschlüssel als gesetzlich vorgeschrieben. Darüber soll auch die Klinikleitung in Sulzbach informiert gewesen sein. Man hätte allerdings nichts unternommen. Seitens der Klinikleitung heißt es wiederum, die gesetzlichen Vorgaben zu den Personaluntergrenzen im ersten Halbjahr 2022 seien eingehalten worden, so der „SR“-Bericht abschließend.
Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung