Tattoos und Tätowierer in Gefahr: EU-Behörde will mutmaßlich bedenkliche Farben verbieten

Sind bestimmte Pigmente, die in Tattoo-Farben enthalten sind, etwa gesundheitsschädlich? Überzeugt von einer möglichen Gefahr ist jedenfalls eine Behörde der EU. Infolgedessen wird ein Verbot gefordert. Die Tattoo-Szene hält dagegen.
Die Tattoo-Branche ist nach Meinung vieler Tätowierer in Gefahr. Symbolfoto: Unplash
Die Tattoo-Branche ist nach Meinung vieler Tätowierer in Gefahr. Symbolfoto: Unplash
Die Tattoo-Branche ist nach Meinung vieler Tätowierer in Gefahr. Symbolfoto: Unplash
Die Tattoo-Branche ist nach Meinung vieler Tätowierer in Gefahr. Symbolfoto: Unplash

Im Kern geht es um die Pigmente „Green 7“ und „Blue 15“. In vielen Tattoo-Farben sind diese als Grundstoffe enthalten; demgemäß werden sie im alltäglichen Geschäft von Tätowierern verwendet. Doch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA), eine Behörde der EU, sieht eine Gefahr und schlägt ein Verbot vor. Nach Angaben von „n-tv“ sollen die EU-Staaten darüber im Februar beraten.

Pigmente krebserregend?

Wie aus einer Mitteilung der ECHA hervorgeht, wird seitens der Behörde ein Verbot von mehr als 4.000 Stoffen gefordert, die in Tattoo-Farben sowie Permanent-Make-Up enthalten sind. Darunter eben auch die Pigmente „Green 7“ und „Blue 15“. Das Problem: Laut ECHA seien darin Schwermetalle enthalten. Diese würden im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Tattoo-Szene schlägt Alarm

Dass Tätowierer auf „Green 7“ und „Blue 15“ angewiesen sind, erklärt sich unter anderem aus einer aktuellen Online-Petition von Tattoo-Künstler Jörn Elsenbruch. Dort heißt es: „Mit dem geplanten Verbot zweier Pigmente sind 66 Prozent aller am Weltmarkt gehandelten Tattoofarben oder Farbmischungen betroffen.“

Das Geschäft mit Tattoos sei „existenziell auf grün und blau angewiesen“, so Elsenbruch. Aus diesem Grund fordert die Petition den Bundestag dazu auf, das Vorhaben abzulehnen. Bis dato (Stand 30.01.2020) konnte der Künstler 123.072 unterstützende Stimmen sammeln. Das Ziel: 150.000 Unterstützer; dann soll der Antrag eingereicht werden.

Sollte das Verbot innerhalb der EU greifen, schlägt die ECHA eine zweijährige Übergangsphase vor. Diese diene unter anderem dazu, sicherere Alternative zu entwickeln, um die entsprechenden Farben weiterhin erhalten zu können. Derweil befürchten Kenner der Szene einen Anstieg des Imports ausländischer Tattoo-Farben, deren Zusammensetzung nicht immer klar ist.

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Verwendete Quellen:
– n-tv
– Mitteilung der „European Chemicals Agency“
– Online-Petition „#tattoofarbenretten – 2020“