Tausende bei massivem Warnstreik in Saarbrücken: IG Metall will nach ergebnisloser Tarifrunde Druck erhöhen

Die vierte Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ist ohne Ergebnis beendet worden. Zuvor waren in Saarbrücken Tausende Demo-Teilnehmer:innen auf die Straße gegangen. Die IG Metall Mitte kündigte jetzt an, die Arbeitsniederlegungen auszuweiten.
Im Bild: In Saarbrücken demonstrieren Arbeiter:innen bei einer Großveranstaltung der IG Metall für acht Prozent Lohnerhöhung. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Im Bild: In Saarbrücken demonstrieren Arbeiter:innen bei einer Großveranstaltung der IG Metall für acht Prozent Lohnerhöhung. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Tausende bei massivem Warnstreik in Saarbrücken dabei

Im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen hat es am heutigen Donnerstag (10. November 2022) Warnstreiks sowie eine Kundgebung der IG Metall gegeben. Vor der Saarbrücker Saarlandhalle waren Tausende Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zusammengekommen. Hintergrund: Die IG Metall verlangt auch mit Blick auf die stark gestiegenen Verbraucherpreise 8 Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten.

Mehrere Tausend Menschen nahmen an der Demo teil. Foto: dpa/Oliver Dietze

IG Metall will nach ergebnisloser Tarifrunde Druck erhöhen

Die vierte Tarifrunde ist heute ohne Ergebnis beendet worden. Bei den Verhandlungen hätten die Arbeitgeber nichts substanziell angeboten, kritisierte Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte. Die Gewerkschaft kündigte an, die Arbeitsniederlegungen auszuweiten. Es bedürfe nicht mehr viel und 24-Stunden-Warnstreiks seien unausweichlich. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart.

Im Tarifgebiet Mitte wird für rund 380.000 Beschäftigte verhandelt. Die aktuellen Vorstellungen der Gewerkschaft seien für die Unternehmen nicht verkraftbar, sagte Oliver Barta, Verhandlungsführer der Arbeitgebergemeinschaft M+E-Mitte.

Weitere Aufnahme des Protests. Foto: dpa/Oliver Dietze

Das sagen die Arbeitgeber

Die Arbeitgeber verweisen auf die extrem unsichere wirtschaftliche Lage der Betriebe. Sie haben bislang eine Einmalzahlung von 3.000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten.

Hintergrund

Die Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie werden üblicherweise zunächst regional geführt, bis in einem intern verabredeten Pilotbezirk ein Modell-Kompromiss angestrebt wird, der dann von den übrigen Tarifgebieten übernommen werden kann. In diesem Jahr könnte der Grundstein für eine Einigung im Südwesten gelegt werden. Baden-Württemberg habe bei Tarifabschlüssen eine lange Tradition, sagte der dortige IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger jüngst.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur