Tausende zusätzliche Erzieher:innen im Saarland gebraucht

Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge bedarf es im Saarland in den nächsten Jahren Tausende zusätzliche Kita-Erzieher:innen. Das sind die Berechnungen dazu:
Tausende zusätzliche Kita-Erzieher:innen werden in den kommenden Jahren im Saarland benötigt, so die Studie. Foto: dpa-Bildfunk/Danny Gohlke
Tausende zusätzliche Kita-Erzieher:innen werden in den kommenden Jahren im Saarland benötigt, so die Studie. Foto: dpa-Bildfunk/Danny Gohlke

Saarland: Studie sieht Bedarf an Tausenden zusätzliche Kita-Stellen

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung sieht im Saarland in den kommenden Jahren einen Bedarf an Tausenden zusätzlichen Kita-Erzieher:innen. Mit den derzeit bestehenden Ausbildungskapazitäten würden bis zum Jahr 2030 rund 3.000 Personen diesen Beruf ergreifen. Benötigt würden aber für eine kindgerechte Betreuung und eine ausreichende Zahl von Kitaplätzen weitere 5.000, teilte die Stiftung am Dienstag (24. August 2021) mit.

Diese Lücke lasse sich weder mit einem Ausbau der Ausbildungskapazitäten noch mit pädagogisch nachqualifizierten Quereinsteigern aus anderen Berufen schließen, heißt es in dem erstmals erhobenen „Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule“, der zusammen mit dem „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ veröffentlicht wurde.

Die Bertelsmann-Stiftung geht in ihren Berechnungen von der wissenschaftlichen Empfehlung für den Personalschlüssel von 3,0 Kindern je Fachkraft in einer Krippengruppe (für die unter Dreijährigen) und von 7,5 in Kindergartengruppen aus. Zuletzt (Stichtag 1. März 2020) betreute rein rechnerisch im Saarland eine Vollzeit-Erzieher:in im Schnitt 3,7 Unter-Dreijährige in Krippen, in den Kindergärten waren es pro Fachkraft 9,8 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren.

Die Studie kommt daher zu dem Schluss, dass für derzeit etwa vier von fünf Kindern in Kita-Gruppen im Saarland nicht genügend Fachpersonal vorhanden ist. In den Krippengruppen habe sich der Personalschlüssel von 3,7 zwischen 2013 und 2020 nicht verändert. In den Kindergärten habe es im selben Zeitraum nur eine leichte Verbesserung von 10,1 auf 9,8 Kinder pro Erzieher:in gegeben. Die Gruppengröße sei aber ein wichtiger Gradmesser für die Qualität in Kindertagesstätten.

Hintergrund

Im Saarland besuchten zum Stichtag 1. März 2020 rund 7.300 Unter-Dreijährige eine Kita, das entspricht einer Quote in dieser Altersgruppe von 30 Prozent. Zum Vergleich: In Ostdeutschland sind es in den dortigen Bundesländern im Schnitt 53 Prozent. Bei den Drei- bis Sechsjährigen liegt der Wert bei knapp 92 Prozent und damit fast im bundesweiten Schnitt (93 Prozent).

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur