Tierschützer demonstrieren vor Zoo Neunkirchen gegen Fuchsgehege

Die geplante Errichtung eines Fuchsgeheges am Zoo in Neunkirchen hat in den vergangenen Wochen für einen Streit zwischen Tierschützer:innen, Zoo-Leitung und Jäger:innen gesorgt. Am heutigen Sonntag (7. August 2022) fand eine stille Demonstration vor dem Tierpark statt.
Die Demo vor dem Zoo in Neunkirchen verlief ruhig. Foto: Brandon Lee Posse
Die Demo vor dem Zoo in Neunkirchen verlief ruhig. Foto: Brandon Lee Posse

Rund 130 Menschen demonstrierten am Sonntag vor dem Neunkircher Zoo gegen ein geplantes Fuchsgehege. Die Mahnwache verlief ruhig, so die Saarbrücker Zeitung. Die Tierschützer:innen brachten ihren Unmut – statt mit Megafons und Trillerpfeifen – mit Plakaten zum Ausdruck. Mit Aufschriften wie „Dein Hobby – mein Leben“ oder „Blut klebt an euren Händen“ kritisierten die Demonstrant:innen dabei nicht nur die Zoo-Leitung, sondern auch Jäger:innen.

Füchse sollen zum Jagd-Training dienen

Der Streitpunkt: Die Füchse, die in dem Gehege untergebracht werden sollen, sollen Jäger:innen zur Ausbildung von Jagdhunden zur Verfügung stehen. Von der Unterbringung am Zoo aus können die drei Füchse dann bis zu zweimal im Jahr zu einer sogenannten Schliefenanlage in Kohlhof transportiert werden. Dort richten Jäger:innen ihre Hunde dann auf die Wildtiere ab.

Zoo-Verwaltung weist Vorwürfe von sich

Die Zoo-Verwaltung hat für das Gehege einen Teil ihres Geländes an einen Jagdpächter abgegeben. Bereits vor der Demonstration führte dies auf Social Media zu reichlich Kritik. Das Vorgehen sei mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Der Direktor Norbert Fritsch wies die Kritik jedoch von sich. Man habe lediglich Gelände zur Verfügung gestellt. Zudem gehe es hier nicht um Artenschutz, der eine Kernaufgabe des Zoos darstellt, sondern um Tierschutz. „Und wenn die Tiere dort gut gehalten werden, muss man das auch akzeptieren und nicht einfach das Gegenteil behaupten“, so Fritsch auf Facebook.

Kritik an Oberbürgermeister Aumann

Kritik musste auch der Oberbürgermeister von Neunkirchen Jörg Aumann (SPD) einstecken. Dieser hatte die Demonstrant:innen als „selbsternannte Tierschützer“ bezeichnet. Der ehemalige saarländische Staatssekretär Klaus Borger (Die Grünen) nannte dies bei der Mahnwache eine Abwertung aller, die sich in ihrer Freizeit für die Rechte und den Schutz von Tieren einsetzen.

Die friedliche Mahnwache dauerte nur rund eine halbe Stunde. Gegen 11:30 Uhr löste sie sich wieder auf.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– Eigene Recherche