Trotz schwieriger Corona-Situation: Saar-CDU gegen generelle Versetzung von Schüler:innen

Trotz der schwierigen Umstände für die Schüler:innen in der Corona-Krise hat sich die Saar-CDU gegen eine generelle Versetzung aller Schüler:innen in die nächste Klassenstufe ausgesprochen. Ein pauschales Durchwinken führe nach Ansicht der Partei zu "Frust und Schulangst" bei den Kindern und Jugendlichen.

Schüler:innen leiden unter Umständen der Corona-Krise

Seit rund einem Jahr ist in unserem Leben aufgrund der Corona-Pandemie nichts mehr so wie es war. Das betrifft auch die Schulen im Saarland. Lange Zeit mussten die Lehreinrichtungen aufgrund des erhöhten Infektionsgeschehens geschlossen bleiben. Der Schulbetrieb wechselte zudem dauernd vom Präsenzunterricht auf den Wechselunterricht bis hin zum kompletten Heimunterricht.

Dabei wurde schnell klar, dass die digitale Infrastruktur im Saarland alles andere als optimal ist. Auch die Lehrkräfte waren von der Sondersituation mehr oder minder überrumpelt, sodass die Qualität des Fernunterrichts vor allem auch von deren Engagement und digitalen Kompetenzen abhing. Ein weiterer nicht unwesentlicher Faktor spielte zudem das Elternhaus. Die Kinder von engagierten, finanzstarken und gebildeten Eltern waren klar im Vorteil gegenüber denen, deren Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage waren, ihrem Kind beim Homeschooling ausreichend unter die Arme zu greifen.

Vergangenen Jahr automatische Versetzung der Schüler:innen im Saarland

Aufgrund dieser besonderen Umstände hat man sich im vergangenen Schuljahr im Saarland dazu entschieden, dass keine Schüler:innen sitzenbleiben müssen, sondern dass alle automatisch in die nächste Klassenstufe versetzt werden.

CDU-Saar wehrt sich gegen erneute Versetzung aller Kinder

Dass das auch in diesem Jahr so geschieht, dagegen wehrt sich die CDU-Fraktion im saarländischen Landtag. „Eine erneute generelle Versetzung aller Schülerinnen und Schüler in die nächste Klassenstufe, ungeachtet ihrer Noten und ihres Wissensstandes, wäre das Vorspielen falscher Tatsachen“, erklärte Frank Wagner, der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, hierzu am heutigen Mittwoch (17. März 2021).

Seiner Ansicht nach brauche es stattdessen klare Versetzungsregeln: „Wir müssen den Lehrkräften die Kompetenzen zugestehen, in der Zeugniskonferenz zu entscheiden, welche Schüler versetzt werden können und welche nicht“. Laut Wagner sei die Wiederholung einer Klassenstufe „niemals eine Strafe und schafft auch keine Ungerechtigkeit“. Sie biete die Chance, Lerninhalte neu aufzuarbeiten und die Defizite nicht vor sich herzuschieben, so Wagner weiter.

Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion warnt abschließend vor der automatischen Versetzung aller Schüler:innen. „Für viele Schüler führt ein pauschales Durchwinken zu Frust und Schulangst„, erklärt Wagner. Wenn die Frage der Versetzung in Einzelfällen nicht eindeutig geklärt werden könne, dann könne man sie für ein Halbjahr aussetzen, schlug Wagner vor. Zum Halbjahreszeugnis könnte man die Versetzung dann widerrufen, wenn die Lernrückstände nicht aufzuholen seien.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte