Über 32.000 Kommentare: Saar-Polizist sorgt mit AfD-kritischem Beitrag für Wirbel

Der Vorsitzende der saarländischen Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Gemüter mit einem AfD-kritischen Beitrag ordentlich erhitzt. In über 32.000 Kommentaren kam es zu heftigen Debatten. Neben Anerkennung und Lob erhielt der Saar-Polizist auch Beleidigungen und Bedrohungen. Nun stellt sich die Saar-Politik hinter den GdP-Vorsitzenden - und der Staatsschutz ermittelt.
Ein Facebook-Beitrag des GdP-Vorsitzenden David Maaß schlägt aktuell hohe Wellen. Screenshots von Facebook
Ein Facebook-Beitrag des GdP-Vorsitzenden David Maaß schlägt aktuell hohe Wellen. Screenshots von Facebook
Ein Facebook-Beitrag des GdP-Vorsitzenden David Maaß schlägt aktuell hohe Wellen. Screenshots von Facebook
Ein Facebook-Beitrag des GdP-Vorsitzenden David Maaß schlägt aktuell hohe Wellen. Screenshots von Facebook

AfD-Kritischer Beitrag von Saar-Polizisten erhitzt Gemüter

Der Saar-GdP-Vorsitzende David Maaß hat mit einem AfD-kritischen Facebook-Beitrag eine hitzige Debatte entfacht. Nach dem rechtsextremen Terroranschlag in Hanau forderte Maaß als „Polizist, Gewerkschafter und Antifaschist“ den „Kern der Gesellschaft“ und auch „die verunsicherten Protestwähler“ dazu auf, sich „mit den demokratischen Kräften unserer Gesellschaft zu solidarisieren und ein klares Zeichen gegen den rechten Terror setzen“.

In seinem Beitrag bezeichnete Maaß die AfD als „eine der geistigen Brandstifterinnen des Rechtsextremismus“. Er führte weiter aus, dass die Partei „keine Alternative, sondern eine Schande für Deutschland“ sei. Seinen Beitrag beendete der Saar-Polizist mit „Kein Fußbreit den Faschisten!“ und dem Hashtag „#niewiederfaschismus“.

Überwiegend positive Reaktionen für Maaß

Mit seinem Beitrag sorgte der Vorsitzende der saarländischen Polizeigewerkschaft für großen Wirbel. Innerhalb von nur zwei Tagen bekam der Beitrag über 25.000 Reaktionen sowie über 32.000 Kommentare. Daneben wurde der Facebook-Post noch rund 8.300 Mal geteilt.

Die meisten Menschen hatten lobende Worte für den Saar-Polizisten übrig. So erntete Maaß viel Lob und Anerkennung für seine klaren Worte. Botschaften wie „Ich bin sehr stolz auf diesen Polizisten und alle seine Kollegen, die hier zu ihm stehen“, „Danke für Ihren Mut, für Ihren Einsatz für unsere Demokratie“ oder „Wir sind an Ihrer Seite“ gingen hundertfach bei dem GdP-Vorsitzenden ein.

Dass die meisten Menschen hinter den Worten von David Maaß stehen, zeigt auch das Verhältnis von positiven Beitragsreaktionen („Daumen hoch“ und „Herz“) zu den negativen („Wut“, „Auslachen“, „Empörung“ und „Weinen“). Nach zwei Tagen (Stand 24. Februar 2020, 11:50 Uhr) erhielt der Beitrag 25.340 Reaktionen, davon 19.350 Mal den „Daumen hoch“ und 4.698 Mal ein „Herz“. Negative Reaktionen gab es nur 1.292. Damit zog der Beitrag rund 95 Prozent positive und fünf Prozent negative Reaktionen nach sich.

Aber auch Beleidigungen und Bedrohungen

Diese negativen Reaktionen hatten es allerdings in sich. So erhielt Maaß nach seinem Beitrag erhebliche Anfeindungen in Form von Beleidigungen und Bedrohungen. Manche Kommentare und Nachrichten waren derart übel, dass inzwischen sogar der Staatsschutz ermittelt.

Saar-Politik stellt sich hinter Maaß

Breite Unterstützung erfährt der GdP-Vorsitzende nun auch aus der saarländischen Politik. So sicherte Ministerpräsident Tobias Hans Maaß volle Rückendeckung zu. So äußerte sich Hans in diesem Zusammenhang: „Ich will hier keinen Millimeter Raum für Zweifel lassen: Die saarländische Landesregierung steht voll und ganz hinter David Maaß als Polizeibeamter und als Person, die sich stark macht für unsere Demokratie – ob im Dienst oder als Gewerkschafter.“

Hass, Hetze und Beleidigungen sagte Tobias Hans indessen den Kampf an. So werde die saarländische Polizei sich sämtliche Kommentare unter dem Beitrag von Maaß genaustens anschauen und strafrechtlich verfolgen.

Auch die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger sowie Innenminister Klaus Bouillon stärkten Maaß den Rücken und versicherten dem GdP-Vorsitzenden volle Unterstützung. Äußerungen für gesellschaftliches Engagement und den Zusammenhalt im demokratischen Rechtsstaat seien von höchster Wichtigkeit. Hasserfüllte Kommentare müsse man hingegen mit aller Entschlossenheit bekämpfen.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– Facebook-Beitrag David Maaß vom 22.02.2020
– Facebook-Beitrag von Tobias Hans vom 23.02.2020