Der Engelshof in Hetzerath: Moderner Familienbetrieb mit klarer Zukunftsvision

Der Engelshof bei Hetzerath liegt idyllisch - und ist ein hochmoderner Bauernhof. Betriebsleiter David Engel leitet den Familienbetrieb. Er ist Landwirt aus Überzeugung - und ein kreativer Kopf. Wir haben den Hof besucht.
120 Kühe gibt es auf dem Engelshof. David Engel will, dass es ihnen gut geht. Foto: Florian Blaes
120 Kühe gibt es auf dem Engelshof. David Engel will, dass es ihnen gut geht. Foto: Florian Blaes

Raus aufs Land mit modernem Offenstall

Ruhig und idyllisch an der Kreisstraße 39 zwischen Hetzerath und Naurath/Eifel liegt der Engelshof. Ein großer Bauernhof mit einer „Kuh mit Flügeln“ als Engelskuh, das Symbol des Hofes. Hier arbeitet David Engel mit seiner Familie und den Angestellten bei ihren 120 Kühen. Wir haben uns mit David Engel, dem Betriebsleiter des Hofes, getroffen und uns den Bauernhof zeigen lassen. Wir treffen ihn an seiner aktuellen Baustelle an, dazu in diesem Beitrag mehr.

Auf den ersten Blick wirkt der Hof sehr sauber und strukturiert, was uns auch in der Führung bestätigt wird. Am Tag unseres Besuchs werden den Kühen im großen Stall die Klauen geschnitten. Ein Prozedere, welches dreimal im Jahr durchgeführt werden muss, wie uns der Betriebsleiter erklärt.

Der Engelshof ist ein echter Familienbetrieb

David kommt mit uns ins Gespräch: „Früher war der Bauernhof in Hetzerath, wo heute unsere Molkerei ist. Dort haben meine Eltern den Hof aufgebaut. 1995 kam dann die Entscheidung, raus auf das Land zu ziehen und dort wieder neu und größer den Hof aufzubauen.“ Und das mit Erfolg. Am heutigen Standort, unweit von Hetzerath entfernt, wurde damals der erste Offenstall für die Kühe gebaut. „Bei der Bevölkerung kam das an, als wären wir arme Landwirte, die sich keinen geschlossenen Stall mehr leisten können. Wir waren damals mitunter die Ersten, die so gebaut haben. Heute ist ein solcher Stall in vielen Betrieben nicht mehr wegzudenken“, erinnert sich David Engel zurück.

130 Kälber kommen im Jahr zur Welt

Der große Kuhstall ist in drei Bereiche unterteilt: Futtertisch, Ruhebereich und Melken. Kühe müssen viel fressen und trinken. Im Durchschnitt am Tag 50 kg Futter und 100 Liter Wasser. Morgens und abends werden die Kühe im Stall gemolken und können sich dort dann auch ausruhen. Neben dem großen Stall ist der Abkalbe-Stall. Dort stehen die Kühe, welche vor kurzem ein Kalb geboren haben und sich nun ausruhen müssen, oder Kühe welche kurz vor dem Kalben stehen. Mit Kameras hat die Familie die Kühe immer im Blickfeld, um bei Notfällen oder Komplikationen eingreifen zu können. Auf dem Engelshof kommen im Jahr durchschnittlich an die 140 Kälber auf die Welt.

David Engel zeigt auf den Misthaufen – der Rohstoff für die künftige Energiegewinnung. Foto: Florian Blaes

Aus Mist wird Energie für den Hof

Gleich daneben ist die Lagerhalle für Geräte wie Traktoren und das Futter in Form von Heu und Stroh. Dazwischen ist am Tag unseres Besuchs ein kleines Kälbchen, was gerade mal einen Tag alt ist. David Engel schaut eben vorbei, ob bei dem Kalb alles in Ordnung ist. Es braucht noch eine wenig Hilfe, um sich aufzurichten.

Wir kommen am Güllesilo vorbei, wo auch gleich nebenan eine große Baustelle ist. Hier wird eine neue Güllevergärungsanlage gebaut. Vorbei am großen Misthaufen lacht David Engel: „Hiermit möchte ich in Zukunft Energie gewinnen. Da liegen die Zutaten für unsere neue Anlage.“ Wie eine solche Biogas-Anlage funktioniert, erklären wir hier.

Zum Hof gehört eine eigene Molkerei

Neben der Baustelle ist der Jungviehstall. Dort stehen die jungen Kälber und Kühe und die sogenannten Trockensteher. „Die Trockensteher sind die Kühe, die zurzeit nicht in Milch sind. Sie werden ca. zwei Monate vor der Geburt ihres zweiten oder dritten Kalbes nicht gemolken. Die Besamung hat dementsprechend schon lange stattgefunden. Die Kühe brauchen die Zeit zur Regeneration und die Energie für die Entwicklung des Kalbes anstatt für die Milch“, erläutert David Engel. Gleich daneben ist die Futterhalle für Getreide, Mais und Stroh. In großen Fahrsilos lagert das Futter für die Tiere. Hier werden Mais und Gras unter großen Planen gelagert.

David Engel hat eine klare Vision für den Hof. Foto: Florian Blaes

Einmal im Monat Bauernhofführung

Wie bereits erwähnt ist David Engel der Betriebsleiter. Er hat den Hof von seinen Eltern Gertrud und Stefan Engel 2019 übernommen. Mit dabei ist seine Lebensgefährtin sowie die Schwester Mareike Engel. Auf dem Hof arbeiten zudem sechs weitere Angestellte. Neben der Vermarktung der Milch mit der eigenen Molkerei betreibt der Engelshof noch 160 Hektar Ackerbau, sprich Grünland, Mais und Getreide.
Auf dem Hof gibt es jeden ersten Samstag im Monat um 11 Uhr eine 1,5- bis 2-stündige Bauernhofführung. Auch angemeldete Führungen für Schulen oder Kindergärten und Gruppenführungen werden durchgeführt.

David Engel hat eine klare Vision: „Ich möchte einen Bauernhof aus Unabhängigkeit, Tierwohl, Wirtschaftlichkeit und eigene Freiheit.“ Er möchte eine nachhaltige Zukunft: „Den Kühen und meinen Mitarbeitern soll es gut gehen! Die Qualität und die Preise müssen stimmen. Und wenn wir ein gutes Produkt auf dem Markt haben, dann ist die Landwirtschaft mit seinem Kreislauf perfekt.“

Engelshof in Hetzerath
Bahnhofstraße 34b
54523 Hetzerath
Tel. 06508 9181110
engelshof.eu

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