Umweltminister Jost findet Verbot von Schottergärten im Saarland schwierig

In Baden-Württemberg sollen Schottergärten verboten werden. Im Saarland ist Umweltminister Reinhold Jost skeptisch. Er wolle bei der Förderung der Artenvielfalt lieber auf Vorbilder statt Verbote setzen.
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk

„Verbote müssen das letzte Mittel der Wahl sein“, sagte Jost in Hinblick auf die Entscheidung in Baden-Württemberg, Schottergärten auf Privatgrundstücken gesetzlich verbieten zu wollen. Er wolle zunächst im Auge behalten, wie sich dieser Gesetzesvorstoß in der Praxis entwickeln werde.

Kritik an Steingärten: Saarländische Städte wollen als Vorbild vorangehen

Schottergärten in Neubaugebieten verbieten

In Eigentumsbestand einzugreifen, halte er für rechtlich schwierig. Alternativ wolle er daher lieber prüfen lassen, ob es möglich sei, in Neubaugebieten Steingärten zu verbieten. „Ich schließe nicht aus, dass wir über eine Gestaltungssatzung im Bebauungsplan solche Schottergärten verhindern können“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

Verantwortung liegt auch bei den Bürgern

Positiv bewertete Jost den Ansatz aus Baden-Württemberg, beim Thema Insektensterben nicht allein die Bauern unter Generalverdacht zu stellen, sondern auch bei der Verantwortung der Bürger anzusetzen. „Ich freue mich, dass inzwischen viele Bundesländer, die mehr für den Insektenschutz tun wollen, auf den Dreh gekommen sind, dass es nicht nur in der Landwirtschaft Veränderungsbedarf gibt“, so der Minister.

Gesunder Wettbewerb beim Artenschutz

Bei der Agrarministerkonferenz im September in Weiskirchen, bei der Jost derzeit den Vorsitz hat, wolle er dieses Thema weiter vorantreiben. Auch andere Länder hätten dazu einige Expertisen vorgelegt. „Es ist gut, zu schauen, wer mit welchem Modell Erfolg hat“, sagte der Umweltminister. Ein gesunder Wettbewerb schade da nicht. „Am Ende sind alle Gewinner, vor allem die Insekten.“

Gute Beispiele der öffentlichen Hand

Das Saarland setze bei der Stärkung der Artenvielfalt vor allem „auf Vernunft und auf gute Beispiele der öffentlichen Hand“ – wie etwa Förderung für grüne Dorferneuerungsmaßnahmen, Modellprojekte für Siedlungsnaturschutz und ein Aktionsprogramm zum Insektenschutz.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur