Unbekannter kippt kompletten Wohnungsinhalt in den Wald bei Dorf im Warndt

Drei Mitarbeiter des Saarforstes trauten gestern (07.11.2017) ihren Augen nicht, als sie durch den Wald bei Dorf im Warndt fuhren.
Diesen Berg alter Autoreifen fanden Mitarbeiter des Saarforsts bei Dorf im Warndt. Foto: Saarforst
Diesen Berg alter Autoreifen fanden Mitarbeiter des Saarforsts bei Dorf im Warndt. Foto: Saarforst
Diesen Berg alter Autoreifen fanden Mitarbeiter des Saarforsts bei Dorf im Warndt. Foto: Saarforst
Diesen Berg alter Autoreifen fanden Mitarbeiter des Saarforsts bei Dorf im Warndt. Foto: Saarforst

Das war passiert
Ein Unbekannter hatte wohl in der Nacht seinen kompletten Wohnungsinhalt einfach mitten in den Wald gekippt. Küchenschränke, ein Herd, Teppiche, Tapetenreste und Säcke voll mit Kleidern und Wohnungsgegenstände lagen im Wald verteilt. „Ein Sack war voll mit vollen Babywindeln. Es ist nicht zu fassen, was die Menschen alles in die Natur werfen“, sagte Saarforst-Mitarbeiter Günter-Josef Möhler bei den Aufräumarbeiten.

Eine heiße Spur?
Ob der Täter wirklich unbekannt bleiben wird, ist allerdings fraglich. Aus den aufgerissenen Säcken trat unter anderem ein Vollstreckungshaftbefehl für einen 29-jährigen Rumänen zutage. „Wir haben schon Säcke mit weggeworfenen Rechnungen einer Saarbrücker Kneipe gefunden. Da stand die komplette Adresse und der Namen drauf“, sagt Peter Lauxen, der ebenfalls beim Saarforst arbeitet, und schüttelt den Kopf.

Trotz der Namen und Adressen kommt man den Tätern aber wohl nicht so einfach bei. „Die brauchen nur zu behaupten, dass ihnen die Müllsäcke vor der Haustüre geklaut wurden und schon sind sie aus dem Schneider. Solche Leute muss man auf frischer Tat ertappen und am besten noch ein Foto machen“, so Peter Lauxen weiter.

„Wir gehen alle davon aus, dass das Abladen von solchen Mengen in der Nacht passiert, damit es nicht auffällt. Bei uns ist das Müllabladen am schlimmsten im ganzen Saarland. Wir sperren schon jede Schranke ab, die wir haben“, erklärt der Förster.

Weiterer Fund
Bereits in den Morgenstunden am Dienstag traute Saarforst-Mitarbeiter Torsten Franzmann in einem nicht weit entfernten Waldstück bei St. Nikolaus seinen Augen nicht. „Hier hat jemand 211 alte Autoreifen einfach in den Wald gekippt. Das Gute war noch, dass alle auf zwei Haufen verteilt lagen“, berichtet Torsten Franzmann, der mit seinen Mitarbeitern vom Saarforst an einem Tag schon mal mehr als 500 Autoreifen einsammelte.

Ob die Täter nun Deutsche oder Franzosen sind, wissen die Saarforst-Mitarbeiter nicht. Aufgrund der Farbe der Säcke lasse sich aber erkennen, dass wohl auch Franzosen unter den Täten sind, meinen die Saarforst-Mitarbeiter. „Wenn beispielsweise große Flächen verdreckt sind oder gar mit Altöl verschmutzt sind, müssen wir mit einem Bagger anrücken.

Alle sind sich einig, das schnellstmöglich etwas gegen die Verschmutzung getan werden muss. Da auch in anderen Wäldern des Saarlandes alte Reifen, die ansonsten kostenpflichtig entsorgt werden müssen, weggeworfen werden, braucht es wohl eine landesweite Lösung des Problems.

Mit Verwendung von SZ-Material (Heiko Lehmann).