Uni und Saar-Klinikum entwickeln Vorhersagemodell zu Corona-Zahlen

Die Universität und das Universitätsklinikum des Saarlandes haben nach eigenen Angaben ein Vorhersagemodell zu den Corona-Fallzahlen erarbeitet. Mit diesem könne die mögliche Entwicklung der Zahlen berechnet und damit auch die Krankenversorgung in der aktuellen Situation vorausschauend geplant werden.
Das Modell soll Corona-Fallzahlen vorhersagen können. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Matthias Balk
Das Modell soll Corona-Fallzahlen vorhersagen können. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Matthias Balk
Das Modell soll Corona-Fallzahlen vorhersagen können. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Matthias Balk
Das Modell soll Corona-Fallzahlen vorhersagen können. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Matthias Balk

Aufgrund der rückläufigen Corona-Fallzahlen arbeite das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg derzeit daran, den Regelbetrieb wieder langsam zu erhöhen. Um im Falle einer erneuten Infektionswelle schnell reagieren zu können, halte das UKS nach eigenen Angaben ebenso Kapazitäten frei.

Dabei gibt es laut des Klinikums jedoch eine große Herausforderung: die richtige Einschätzung der Entwicklung künftiger Corona-Fallzahlen. Abhilfe soll nun ein Vorhersagemodell schaffen.

Vorhersagemodell zu Corona-Fallzahlen

„Ziel unseres Projektes ist ein mechanistisch-mathematisches Modell zur Vorhersage der SARS-CoV-2-Infektionen. Es umfasst die Krankenhausbettenbelegung, intensivmedizinische Behandlung, Beatmung und Todesraten in den einzelnen Bundesländern und die Abschätzung von nicht-pharmazeutischen Interventionen über die Zeit“, heißt es in der UKS-Mitteilung.

Die Wissenschaftler könnten in den Zahlen sehen, wie sich beispielsweise Kontaktverbote auswirken. Über die vergangenen Wochen und Monate konnte das Modell nach Angaben des Klinikums „immer weiter verbessert werden: mit größeren Datenmengen und durch den Abgleich mit der realen Entwicklung“.

Vorgehensweise

Eine zentrale Kennzahl des saarländischen Modells sei die sogenannte Basisreproduktionszahl, der „R0-Wert“. Sie gebe an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt: „Ist der Wert kleiner als 1, sinkt die Zahl der Infizierten. Steigt die Basisreproduktionszahl über 1, erhöhen sich die Infektionszahlen exponentiell.“

Derzeit gehe man im Saarland von einem Wert unter 1 aus. „Das legt nahe, dass die Maßnahmen in der Vergangenheit geholfen haben, denn der Wert lag im Saarland vor Beginn der Interventionen beispielsweise im März bei über 4“, erklärte Dr. Rissland vom UKS.

Nutzen

Die Modellierung helfe laut Mitteilung vor allem bei dem Blick voraus: „Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berechnen verschiedene Szenarien“. Für einen Vier-Wochen-Zeitraum werde modelliert, wie sich die Fallzahlen entwickeln könnten. Diese Voraussagen könnten Entscheidern in unterschiedlichen Bereichen helfen. So etwa der Landesregierung oder Krankenhäusern.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Universitätsklinikums des Saarlandes, 13.05.2020