Unterricht ohne Maske: Schule im Saarland geht wieder los

Am Montag starten die Schulen im Saarland wieder im gewohnten Regelbetrieb. Doch vieles wird im neuen Schuljahr nicht so sein wie vorher. Und die Unsicherheit bleibt.
Im Unterricht herrscht im Saarland keine Maskenpflicht. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk
Im Unterricht herrscht im Saarland keine Maskenpflicht. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk
Im Unterricht herrscht im Saarland keine Maskenpflicht. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk
Im Unterricht herrscht im Saarland keine Maskenpflicht. Symbolfoto: Jörg Carstensen/dpa-Bildfunk

Rund fünf Monate nach der Schließung aller Schulen im Saarland wegen der Corona-Pandemie kehren die Schüler ab dem morgigen Montag (17. August 2020) wieder in den Regelbetrieb zurück: Für knapp 120.000 Schüler beginnt der Unterricht ohne Abstandsgebot und Masken im Klassenzimmer.

Ministerin gegen Maskenpflicht

Sie halte eine Maskenpflicht im Unterricht „angesichts der aktuellen Infektionslage im Saarland derzeit für nicht notwendig und auch für pädagogisch nicht sinnvoll“, sagte die Saarlands Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) in Saarbrücken. Verpflichtend ist das Tragen der Maske aber in Schulgebäuden, auf Fluren und Gängen und in Toilettenräumen.

Infektionslage „dynamisch“

Man wisse aber auch: „Die aktuelle Pandemie-Lage ist dynamisch. Es lässt sich derzeit nicht sagen, was in den kommenden Wochen und Monaten notwendig sein wird und was nicht“, hieß es vom Ministerium. Auf den Start des Schuljahres 2020/21 unter Pandemiebedingungen sei man aber „gut vorbereitet“, auch weil in den vergangenen Monaten bereits viele Erfahrungen gesammelt worden seien.

Noch kein normaler Schulalltag

Ein Zurück zum normalen Schulalltag gibt es aber noch nicht. Nötig sei „ein angepasster Umgang mit den Lehrplänen“. Es solle weder „zu einer übermäßigen Häufung von Unterrichtsinhalten und zu vermittelnden Kompetenzen, noch zu vermehrtem Zeitdruck kommen“. Inhalte aus dem Schuljahr 2019/20 könnten noch fortgesetzt werden, der Stoff solle bis zu den Herbstferien nachgeholt werden.

1.000 Tablets als Notreserve

Digitales Lernen wird auch in Zukunft ein wichtiges Element des Unterrichts sein“, sagte Streichert-Clivot. Das Ministerium habe in einem ersten Schritt 1.000 Tablets als Notfallreserve bestellt, um nach den Ferien bei einer eventuellen pandemiebedingten Quarantänesituation direkt Geräte zur Ausleihe zur Verfügung stellen zu können, hieß es. Die saarländische Bildungscloud „Online-Schule Saarland“ biete eine große Bandbreite an vernetzten Diensten.

Ministerium will in Bildung investieren

In einem zweiten Schritt solle eine Geräte- und Medienleihe aufgebaut werden, die die Schulbuchausleihe ablösen werde – um mittelfristig alle Schüler und Lehrer mit digitalen Geräten auszustatten. Mit den im Nachtragshaushalt beschlossenen Geldern und dem „DigitalPakt Schule“ sollen laut Ministerium bis 2024 mehr als 110 Millionen Euro in den Ausbau der digitalen Bildung investiert werden.

Viele Lehrer haben sich fortgebildet

Die Lehrer hätten sich digital bereits fleißig fortgebildet, zum Beispiel in der Digital Summer School im August. „Die Resonanz darauf ist äußerst positiv. Fast alle Module sind ausgebucht und es gibt lange Wartelisten“, teilte das Ministerium mit. Deshalb sollten alle Veranstaltungen auch im neuen Schuljahr noch mal angeboten werden.

Manche unterrichten digital

Derzeit geht das Ministerium davon aus, dass 1,4 Prozent der Lehrkräfte nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören. Diese Lehrer würden aus dem Homeoffice digital unterrichten. Im kommenden Schuljahr werden auch bis zu 100 Lehrkräfte als coronabedingte Lehrkräfte-Reserve zur Verfügung stehen. Sie seien befristet für ein Jahr eingestellt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur