Update: Corona-Ampel im Saarland trotz angespannter Lage noch auf „Gelb“

Trotz angespannter Lage im Saarland hat die saarländische Landesregierung die Corona-Ampel am Donnerstagabend vorerst noch nicht auf "Rot" gestellt.
Aufgrund der aktuellen Infektionslage im Saarland muss Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die sogenannte Corona-Ampel wohl auf "Rot" stellen. Symbolfoto: Pixabay & Michael Kappeler/dpa-Bildfunk
Aufgrund der aktuellen Infektionslage im Saarland muss Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die sogenannte Corona-Ampel wohl auf "Rot" stellen. Symbolfoto: Pixabay & Michael Kappeler/dpa-Bildfunk
Aufgrund der aktuellen Infektionslage im Saarland muss Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die sogenannte Corona-Ampel wohl auf "Rot" stellen. Symbolfoto: Pixabay & Michael Kappeler/dpa-Bildfunk
Aufgrund der aktuellen Infektionslage im Saarland muss Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die sogenannte Corona-Ampel wohl auf "Rot" stellen. Symbolfoto: Pixabay & Michael Kappeler/dpa-Bildfunk

+++Update 21.42 Uhr+++

Entgegen aller Erwartungen ist die Corona-Ampel am Donnerstagabend vorerst noch auf „Gelb“ geblieben. Das hat die saarländische Landesregierung am Abend nach übereinstimmenden Medienberichten der „Saarbrücker Zeitung“ und des „Saarländischen Rundfunks“ entschieden. Der Homburger Virologe Jürgen Rissland sprach gegenüber dem „SR“ allerdings von einem „sehr dunklen Gelb“. Die „SZ“ schreibt davon, dass die Ampel „In Richtung Orange tendiere“. Ob es dabei bleibt, entscheidet der Ministerrat am morgigen Freitag.

In unserem ursprünglichen Bericht haben wir geschrieben, dass die Corona-Ampel im Saarland mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf „Rot“ umgestellt werde. Aus Gründen der Transparenz findet ihr im folgenden unseren Ausgangsartikel in voller Länge:

Corona-Ampel im Saarland wird wohl morgen auf „Rot“ gestellt

Der saarländische Ministerrat wird aller Voraussicht nach am morgigen Freitag (16. April 2021) die Stufe „Rot“ der sogenannten Corona-Ampel ausrufen. Bereits am frühen Donnerstagmittag waren Informationen des Monitoring-Berichts der Landesregierung durchgesickert, wonach eine Expert:innen-Gruppe des Gesundheitsministeriums geraten hatte, die Ampel auf „Rot“ zu stellen, wenn sich die aktuelle Infektionslage am Donnerstag nicht verbessere: „Corona im Saarland: Ampelstufe Rot droht“.

Infektionslage im Saarland bleibt angespannt

Davon dass dieser Schritt nun tatsächlich bereits am morgigen Freitag gegangen wird, ist aufgrund der jüngsten Corona-Zahlen im Saarland auszugehen. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagabend 232 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 128,7. Damit ist die Inzidenz seit Beginn des Saarland-Modells deutlich gestiegen (Anmerkung der Redaktion: am 6. April 2021 betrug die Sieben-Tage-Inzidenz noch 77,8).

Weitere Werte gaben am Donnerstagmittag noch weitaus größeren Anlass zur Sorge. Auf SOL.DE-Anfrage erklärte das Gesundheitsministerium, dass 382 von insgesamt 432 Intensivbetten belegt (davon 55 Corona-Patient:innen) sind. Das entspricht einer Auslastung von 88 Prozent. Auch die Krankenhauszahlen vom Donnerstagabend bieten keinen Grund für eine Entwarnung. So waren nochmal sechs Corona-Intensivpatient:innen mehr als am Vortag zu verzeichnen, also nunmehr 61.

Auch die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) hatte angesichts dieser Zahlen bereits vor einer Überlastung der Intensivstationen im Saarland gewarnt. „Die Lage ist ernst. Sie ist sehr angespannt“, sagte SKG-Geschäftsführer Thomas Jakobs am Donnerstag.

Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur verwies die Expert:innen-Gruppe des Gesundheitsministeriums zudem auf einen gestiegenen R-Wert hin, der bei 1,5 liege sowie eine Verdopplung der Mutationsfälle innerhalb eines Tages.

Saar-Regierung muss sehr wahrscheinlich Notbremse ziehen

Aufgrund dieser angespannten Lage bleibt der saarländischen Landesregierung kaum eine andere Möglichkeit, als die Notbremse zu ziehen. Denn mit Einführung des Saarland-Modells hatte die Landesregierung angekündigt, dass man die Corona-Ampel unverzüglich auf „Rot“ stellen werde, sobald „eine Überlastung des Gesundheitswesens drohe“.

Auf SOL.DE-Anfrage erklärte eine Sprecherin der Staatskanzlei am Mittwochabend, dass man zur Bewertung, ob eine Überlastung droht, unter anderem „den landesweiten Inzidenzwert, die epidemiologische Lage als auch die Situation in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen“ berücksichtige.

Am morgigen Freitag berät sich der Ministerrat über die weitere Vorgehensweise. Alles andere als eine Rückkehr zu einem konsequenten Lockdown wäre vor diesem Hintergrund sehr überraschend.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– eigene Berichte