Urlaub während Hochwasser: Lebacher Bürgermeister entschuldigt sich für Abwesenheit

Nach "scharfer Kritik" und einer "Hetzjagd" in den sozialen Medien hat sich der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill für seine Abwesenheit während des Hochwassers im Saarland entschuldigt. Er hatte am Pfingstsonntag einen langgeplanten Urlaub angetreten.
Der Bürgermeister von Lebach, Klauspeter Brill, hat sich in einer Stellungnahme für seine Abwesenheit während dem Hochwasser entschuldigt. Fotos: Stadt Lebach & Harald Tittel/dpa-Bildfunk
Der Bürgermeister von Lebach, Klauspeter Brill, hat sich in einer Stellungnahme für seine Abwesenheit während dem Hochwasser entschuldigt. Fotos: Stadt Lebach & Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Brill gibt Stellungnahme nach Abwesenheit während Hochwasser ab

Klauspeter Brill, der Bürgermeister Stadt Lebach, hat sich in einer Stellungnahme für seine Abwesenheit während des Hochwassers im Saarland entschuldigt. Er hatte zuvor „scharfe Kritik“ geerntet.

„Ja, ich hätte den Urlaub früher abbrechen müssen bzw. hätte ihn gar nicht erst antreten sollen. Ich habe unterschätzt, wie wichtig es ist, vor Ort zu sein und als Vorbild zu agieren. Dafür entschuldige ich mich bei der Bevölkerung, den Hilfskräften und meinem Team im Rathaus„, so der Bürgermeister.

Lebacher Bürgermeister hatte am Pfingstsonntag Urlaub angetreten

In der akuten Phase des Hochwassers am Freitag und Samstag sei Brill zwar im Einsatzstab, am Sonntagvormittag trat er jedoch einen langgeplanten Urlaub an. „Ich stand zwar im ständigen Austausch mit meinem Stellvertreter, aber – und da gebe ich den Kritikern recht – ich hätte vor Ort sein müssen.“

„Hetzjagd“ samt Bedrohung von Mitarbeitenden

In den Sozialen Netzwerken sei er daraufhin einer „Hetzjagd“ ausgesetzt gewesen – mitsamt Hasskommentaren und Bedrohungen. Da auch seine Mitarbeitenden persönlich diffamiert worden seien, habe er den Urlaub abgebrochen, um diese zu schützen. Die Anfeindungen hätten eine erschreckende Dynamik entwickelt, die weit über die Schmerzgrenze hinaus gegangen sei. Ohne Hintergrundkenntnisse hätten die User:innen Mitarbeitende verleumdet, „die von Beginn der Aufräumarbeiten an in erster Reihe mit angepackt haben.“

„Ich hätte die Arbeit nicht besser koordinieren können“

Auch die Kritik an dem Geschäftsleitenden Beamten Roman Werth weist Brill zurück. Dieser habe angeboten, seinen Urlaub nicht anzutreten. Der Bürgermeister habe jedoch auf ihre „sehr fähigen Vertreter“ gesetzt. Florian Wagner als Einsatzleiter im Rathaus und auch Fred Metschberger als Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister hätten vorbildliche Arbeit geleistet. „Fakt ist, dass ich die Arbeit des Krisenstabes nicht besser hätte koordinieren können.“

Brill sei stets im Bild über die Lage gewesen

So hätten die Beschäftigten im Rathaus von „Azubi bis zum Fachbereichsleiter“ gerettet, was zu retten war. Etwa sei umgehend eine Notstromversorgung für Rathaus und Polizei hergestellt worden, um betroffenen Bürger:innen schnell Hilfestellung geben und Bürgerdienste ohne Unterbrechung anzubieten. Entscheidungen seien dabei direkt und schnell vor Ort getroffen worden, Brill sei jedoch stets im Bilde gewesen.

Engagement des Teams durch Negativ-Schlagzeilen „in den Dreck gezogen“

„Dass das Engagement aller ‚Hochwasser-Akteure im Rathaus‘ durch die Negativ-Schlagzeilen so geschmälert, ja sogar in den Dreck gezogen wird, bedrückt mich zutiefst“, so der Bürgermeister. Er bedanke sich bei allen Mitarbeitenden und entschuldige sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für die Fehlentscheidung. „Mit dem Wissen von heute wird mir das so sicher kein zweites Mal passieren“, so Brill abschließend.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Stadt Lebach