Verdi kritisiert die Belastung von Rettern im Saarland

Verdi fordert eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit. Für zusätzliche Diskussionen sorgt ein neuer Gesetzentwurf.
Symbolfoto: Andre Hirtz / dpa-Bildfunk
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Wenn in der Leitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg ein Notruf eingeht, muss alles ganz schnell gehen. Bis der Rettungsdienst beim Patienten ist, dürfen vom Zeitpunkt des Anrufs an gerechnet maximal zwölf Minuten vergehen, so schreibt es das Gesetz vor – eine im Vergleich der Bundesländer extrem ambitionierte Vorgabe, die allerdings nicht immer eingehalten werden kann.

Die rund 400 Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter werden seit Jahren immer öfter um Hilfe gerufen. Seit 2010 hat der Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) einen Anstieg der Einsätze um 23 Prozent registriert. 115 000 Mal mussten Rettungswagen im vergangenen Jahr ausrücken.

Die Auswirkungen
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert Entlastungen. „Die Belastungen der Beschäftigten steigen seit Jahren, da auch das Einsatzaufkommen jedes Jahr größer wird“, sagt Frank Fuchs, Vorsitzender der Verdi-Landesfachkommission Rettungsdienst im Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland.

Deswegen verlange Verdi unter anderem eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeiten, die im Rettungsdienst in vielen Bereichen immer noch 47 Stunden pro Woche betrügen. Zudem sollten die Mitarbeiter die Möglichkeit haben, mit Vollendung des 60. Lebensjahres aus dem Rettungsdienst auszuscheiden.

Private Anbieter
Außerhalb des Saarlandes spielen längst private Anbieter im Rettungsdienst eine Rolle. Im Saarland werden 35 der 36 Rettungswachen vom Deutschen Roten Kreuz, vom Arbeiter-Samariter-Bund, dem Malteser-Hilfsdienst und den Feuerwehren in Saarbrücken und Neunkirchen betrieben.

Seit 2015 haben auch die Privaten im saarländischen Rettungsdienst einen Fuß in der Tür: Die Homburger Firma Ambulanz Frisch übernahm damals die Wache in Beckingen-Erbringen, nachdem sie sich bei der Ausschreibung durchgesetzt hatte. Zwar gab es damals kritische Stimmen von Hilfsorganisationen, vereinzelt auch aus der Politik; doch bei den Landkreisen, die über den ZRF Träger des Rettungsdienstes sind, herrscht Zufriedenheit.

Mit Verwendung von SZ- und dpa-Material.