Verschwinden von weißem Känguru „Mila“ in Kaiserslautern gibt Rätsel auf

Ist der Zoo Kaiserslautern womöglich Opfer von Tierdieben geworden? Aktuell wird dort das weiße Känguru "Mila" vermisst. Hinweise auf ein Raubtier gibt es nicht; die Polizei ermittelt. Ist der Hüpfer schlichtweg ausgebüxt?
Mila ist verschwunden, trotz der Anteilnahme der Bevölkerung fehlt von dem etwa 30 Zentimeter großen Tier jede Spur. Foto: Zoo Kaiserslautern/dpa-Bildfunk
Mila ist verschwunden, trotz der Anteilnahme der Bevölkerung fehlt von dem etwa 30 Zentimeter großen Tier jede Spur. Foto: Zoo Kaiserslautern/dpa-Bildfunk
Mila ist verschwunden, trotz der Anteilnahme der Bevölkerung fehlt von dem etwa 30 Zentimeter großen Tier jede Spur. Foto: Zoo Kaiserslautern/dpa-Bildfunk
Mila ist verschwunden, trotz der Anteilnahme der Bevölkerung fehlt von dem etwa 30 Zentimeter großen Tier jede Spur. Foto: Zoo Kaiserslautern/dpa-Bildfunk

Seltenes Känguru vermisst

In Kaiserslautern sorgt derzeit das mysteriöse Verschwinden eines seltenen weißen Kängurus für Aufregung und gibt Rätsel auf. Laut „dpa“ sagte Zoodirektor Matthias Schmitt: „Es ist schon seltsam, dass explizit dieses Känguru abhandengekommen ist, obwohl sich noch zwei weitere normalhäutige kleine Kängurus im Gehege befinden.“ Bislang fehlt von „Mila“ jede Spur – trotz Anteilnahme der Bevölkerung bei der Suche. Auch die Polizei ermittelt.

Nach Angaben des Zoodirektors könne das Verschwinden des Tieres auf die Zeit von 13.00 bis 19.00 Uhr eingegrenzt werden. Füchse oder anderen Raubtiere seien in diesem Zeitfenster nicht zum Jagen unterwegs. Demgemäß schließt Schmitt einen tierischen Räuber eher aus. Auch Blut oder ein Kadaver seien nicht gefunden worden.

„Zweibeiniger Räuber“?

Ist also ein „zweibeiniger Räuber“ für das Verschwinden verantwortlich? Darüber will der Zoodirektor nicht spekulieren, so „dpa“. Präventiv seien alle Zoos in Deutschland benachrichtigt worden. „Sollte ein weißes Känguru angeboten werden, ist Vorsicht geboten“, erklärte Schmitt.

Nach Einschätzung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) gibt es Tierdiebstahl nicht allzu oft in Zoos. Und wenn, dann würden eher Tiere gestohlen, die leicht transportierbar seien. Laut „dpa“ geht der VdZ-Geschäftsführer geht davon aus, dass Zoos und Polizei nach dem Vorfall in Kaiserslautern wieder wachsamer sein werden.

Ist „Mila“ ausgebüxt?

Eine weitere Möglichkeit: „Mila“ könnte ausgebüxt sein – wie etwa vor Jahren Kängurus in Mecklenburg-Vorpommern. Seitdem leben die Tiere in freier Wildbahn. Hinweisgeber hatten zuletzt der Polizei in Kaiserslautern zu Protokoll gegeben, sie hätten das Tier angeblich im Wald gesehen.

Zoodirektor Schmitt will jedenfalls nichts unversucht lassen. Unter anderem könne die Polizei auch auf die Personalien der Zoo-Gäste zugreifen, sagt der 61-Jährige der Presse-Agentur zufolge. Wie in einem Restaurant müssen sich die Besucher wegen der Corona-Pandemie registrieren lassen.

„Mila“ war eine Attraktion

Für Kaiserslautern war die sechs Monate alte „Mila“ eine Attraktion. „Mila ist deshalb etwas Besonderes, weil das weiße Känguruweibchen einen weißen Nachwuchs geboren hat“, so Schmitt über den Pflanzenfresser. „Eigentlich wird das weiße Gen unterdrückt, sodass die Natur die Normalfarbe freigibt.“

Für den Zoodirektor gibt es aber auch Erfreuliches. Erstens erwartet „Monja“, die Mutter von „Mila“, wieder Nachwuchs. Zweitens rührt ihn die Anteilnahme der Menschen. Privat wurde gar eine Belohnung für Hinweise zum Verbleib des vermissten Jungtiers ausgelobt. „Das ist unglaublich“, sagte Schmitt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur