Versuchte Vergewaltigung: Griff Regisseur Dieter Wedel bei SR-Produktion Schauspielerin an?

Gegen Fernseh-Regisseur Dieter Wedel werden neue Vorwürfe laut: Die Schauspielerin Esther Gemsch berichtet in der „Zeit" von einer versuchten Vergewaltigung gegen sie.
Wieder wurden Vorwürde gegen Regisseur Dieter Wedel laut. Archivfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk.
Wieder wurden Vorwürde gegen Regisseur Dieter Wedel laut. Archivfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk.
Wieder wurden Vorwürde gegen Regisseur Dieter Wedel laut. Archivfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk.
Wieder wurden Vorwürde gegen Regisseur Dieter Wedel laut. Archivfoto: Swen Pförtner/dpa-Bildfunk.

Die Vorwürfe gegen Fernseh-Regisseur Dieter Wedel reißen nicht ab. Gestern wurden neue Anschuldigungen gegen den 75-Jährigen laut, die auch eine Produktion des Saarländischen Rundfunks in den 80er Jahren betreffen. Der SR wusste damals offenbar von den Vorwürfen, brach die Dreharbeiten aber dennoch nicht ab.

Einem Bericht der „Zeit“ zufolge belasten vier weitere Schauspielerinnen den Regisseur: Von Gewalt ist die Rede, von sexueller Nötigung bis hin zur Vergewaltigung.

Was passiert sein soll
Demnach soll Wedel die Schweizer Schauspielerin Esther Gemsch während der Dreharbeiten zu der SR-Serie „Bretter, die die Welt bedeuten“ Anfang der 80er Jahre in seinem Hotelzimmer versucht haben zu vergewaltigen.

Gemsch berichtete gegenüber der „Zeit“: „Er setzte sich rittlings auf mich, packte meinen Kopf bei den Haaren und schlug ihn immer wieder aufs Bett, einmal auch an die Wand und dann auf die Bettkante.“ Dabei sei sie mit ihrem Halswirbel so hart auf die Bettkante geprallt, dass sie sich nicht mehr habe bewegen können. Außerdem habe ihr Wedel mit einem Schal die Kehle abgeschnürt, so dass sie kaum mehr Luft bekam.

Dem Bericht zufolge waren die Verletzungen so gravierend, dass Gemsch den Dreh abbrechen musste. Wedel anzuzeigen habe sie sich aus Angst vor den Folgen und wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht getraut, berichtet Gemsch den Hamburger Journalisten.

Als Belege führt das Blatt Dokumente aus Archiven an. Auch Aussagen von Freunden und Angehörigen der Frauen sowie Zeugen am Filmset stützten die Angaben, heißt es.

Das sagt der SR
Auf seiner Homepage bezieht der SR selbst Stellung zu den Akten, die von der damals zuständigen und vor rund zehn Jahren aufgelösten Filmproduktionsfirma Telefilm Saar stammten. Sie seien zum Teil unvollständig, so der SR. Es handele sich unter anderem „um anwaltliche Schreiben und um ein ärztliches Attest des mutmaßlichen Opfers“. Der SR habe später von den Vorfällen erfahren, sich aber für eine Fortführung der Produktion mit Wedel entschieden. Da die Fälle inzwischen als verjährt gelten, werden sie wohl nicht mehr vor Gericht landen.

SR-Intendant Thomas Kleist zeigte sich gestern betroffen und kündigte unter anderem im NDR an, er wolle „alles offenlegen, damit wir schonungslos die Dinge untersuchen können“. Er habe das Thema für die nächste Intendantensitzung angemeldet.

Mit Verwendung von SZ-Material.