Während Corona-Krise mehr Kindesmisshandlungen im Saarland

Während der Corona-Pandemie ist es im Saarland offenbar zu einer Zunahme vom mutmaßlichen Misshandlungen von Kindern gekommen. Nach Angaben der "SZ" berichten Kliniken von mehr Frakturen bei Kindern. Dies diene als Hinweis auf Gewalt.
Symbolfoto: Maurizio Gambarini/dpa-Bildfunk
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Offenbar ist im Saarland während der Corona-Krise eine erhöhte Zahl von mutmaßlichen Kindesmisshandlungen zu verzeichnen. Das legen Beobachtungen von Kliniken nahe, berichtet die „SZ“.

Die Lage in den Kliniken

Wie aus dem Medienbericht hervorgeht, registrierte das Klinikum Saarbrücken in den vergangenen Wochen insgesamt fünf Schädelbrüche bei Säuglingen. Das sei unüblich – denn normalerweise befasse sich die Klinik mit zwei bis drei solchen Fällen im ganzen Jahr.

Eine Häufung von vermutlich misshandlungsbedingten Frakturen zählte laut „SZ“ auch die Uniklinik in Homburg. Vor der Pandemie sei die Situation eine andere gewesen.

Weitere Zahlen und Hintergründe gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen (Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch gegebenenfalls registrieren oder eine Bezahloption wählen).

Saarbrücker Psychologin rechnet mit mehr häuslicher Gewalt

Ende März hatte die Deutsche Presse-Agentur („dpa“) mit der Saarbrücker Psychologin Tanja Michael gesprochen. In dem Dialog ging Michael von einem Anstieg häuslicher Gewalt während der Corona-Krise aus. Vor allem um betroffene Kinder müsse man sich nun „extrem Sorgen“ machen.

Untersuchungen zur Entwicklung

Auch in Wuhan in China, wo das Coronavirus zunächst grassierte, gab es Untersuchungen zu der Entwicklung. Dortige Frauenorganisationen hätten in der Quarantäne-Zeit dreimal so viele Opfer von häuslicher Gewalt registriert. Darüber hinaus habe die Polizei doppelt so viele Notrufe von Frauen erhalten.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– eigener Bericht
– Deutsche Presse-Agentur