Wechselautomaten für Kleingeld bald auch in Saar-Supermärkten?

Real testet derzeit bundesweit Wechselautomaten für Kleingeld. Der Saarbrücker Verein für Handel und Gewerbe ist jedoch skeptisch, ob die Idee Händlern entgegenkommt.
Symbolfoto: Pixabay (CC0-Lizenz)
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Das „Problem“
Die Schlange an der Supermarktkasse wird immer länger, weil einer der Kunden mühsam in seinem Geldbeutel nach Kleingeld kramt, um möglichst genau zu bezahlen. Einerseits lobenswert, andererseits nervig. Es dauert einfach. Die Realmarkt-Kette testet jetzt ein neues Bezahlsystem.

In 50 Filialen sind seit Anfang Juli Wechselautomaten für Kleingeld aufgestellt. Die Kunden werfen ihr Kleingeld hinein, der Automat zählt es und gibt dafür einen Bon aus. Mit dem kann man dann an der Kasse bezahlen oder auch sich das Geld in bar auszahlen lassen. Allerdings gegen eine Gebühr von zehn Prozent des gewechselten Betrags.

So sieht’s derzeit im Saarland aus
In den Realmärkten Dudweiler und Saarbrücken sind solche Automaten nicht aufgestellt, wie eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage der SZ mitteilte. Auch an den anderen Standorten im Saarland nicht. Ob das System dauerhaft zum Einsatz komme, sei derzeit noch völlig offen, so die Sprecherin weiter. Man wolle erst die Testphase auswerten.

Der Saarbrücker Verein für Handel und Gewerbe ist skeptisch. Fabian Schulz fragt sich, „wie reagiert der Kunde, wenn ihm zehn Prozent abgezogen werden?“ Und: „Was passiert nachher mit den Münzen?“ Schulz befürchtet zudem, „dass die Unternehmen die Münzen bekommen, die sie nicht gebrauchen können“.

Warum wird in NRW getestet?
Dass Real die Wechselautomaten vor allem in Nordrhein-Westfalen testet, hat wohl einen besonderen Grund. Im benachbarten Holland gibt es nämlich gar keine Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen mehr. Auch andere Länder wie Italien wollen ab 1. Januar 2018 darauf verzichten.

Mit Verwendung von SZ-Material (Jörg Wingertszahn).