Weiterer Saar-Landkreis verzeichnet Scharlach-Welle

Neben dem Regionalverband Saarbrücken verzeichnet auch ein weiterer Landkreis im Saarland aktuell ungewöhnlich viele Scharlach-Fälle. Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Kitas sind verpflichtet, diese zu melden. Die Zahlen:
Im Saarland drohen unter anderem massive Scharlach-Wellen. Symbolfoto: Philipp Schulze/dpa-Bildfunk
Im Saarland drohen unter anderem massive Scharlach-Wellen. Symbolfoto: Philipp Schulze/dpa-Bildfunk

Landkreis Saarlouis verzeichnet starke Scharlach-Welle

Auch im Landkreis Saarlouis gibt es aktuell eine Scharlach-Welle. Das berichtet die Saarbrücker Zeitung. Bis zum 16. Februar seien insgesamt bereits 153 Fälle an Kitas und Schulen gemeldet worden. Zum Vergleich: In den vergangenen vier Jahren waren es nie mehr als 80 – im ganzen Jahr. Die Dunkelziffer dürfte nur leicht höher sein, da Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet sind, die Fälle zu melden und überwiegend Kinder an Scharlach erkranken.

Auch in Saarbrücken gibt „ungewöhnlich viele“ Fälle

Der Regionalverband Saarbrücken hatte bereits vor einer Woche „ungewöhnlich viele“ Scharlach-Fällte gemeldet. So seien bis zum 15. Februar bereits über 110 Fälle registriert worden. 70 Prozent mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Der Großteil der Meldungen kommt aus Kindertagesstätten, der Rest aus Grundschulen.

So verläuft die Ansteckung

Für die Krankheit verantwortlich sind Streptokokken, die sich im Rachenraum befinden und durch Sprechen, Husten und Niesen über feinste Tröpfchen in die Luft gelangen. Auch eine Übertragung über mit Speichel behaftete Gegenstände ist laut Gesundheitsamt möglich. Nach Kontakt könnte etwa jede zehnte Person auch Träger sein und die Erreger weitergeben, ohne zu erkranken. Die Inkubationszeit dauert ein bis drei Tage.

Typische Symptome einer Erkrankung

Typische Symptome einer Scharlach-Erkrankung sind Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Gaumen und Mandeln sind rot und möglicherweise weiß belegt. Die Zunge färbt sich zunächst weiß, dann himbeerfarben. Nach ein bis zwei Tagen tritt dann Hautausschlag an Brust und Leiste auf. Dieser hält etwa eine Woche an. Die Streptokokken können zudem Infektionen der Haut und Weichteile, die ansteckende Borkenflechte, verursachen. Mögliche Komplikationen sind Entzündungen von Mittelohr, Lunge und Nebenhöhlen.

Behandlung mit Antibiotika

Bei Verdacht auf eine Scharlach-Erkrankung sollte man unbedingt zu einem Arzt beziehungsweise zu einer Ärztin gehen. Diese behandeln die Infektion mit Antibiotika. Bereits nach 24 Stunden besteht dann keine Ansteckungsgefahr mehr. Es sei aber eine Reinfektion möglich.

Infizierte dürfen Kitas und Schulen nicht besuchen

Erkrankte Kinder und Jugendliche dürfen Schulen oder Kitas nicht besuchen. Das gilt auch für Beschäftigte. Das Verbot gilt mindestens bis 24 Stunden nach Einnahme des Antibiotikas oder für zwei Wochen, falls keine Behandlung erfolgt.

Wieso gibt es derzeit so viele Fälle?

Wie es zu den aktuell starken Ausbrüchen gekommen ist, hat die Saarbrücker Zeitung bei einem Experten erfragt. Mehr dazu auf saarbruecker-zeitung.de. Hinweis: Der Beitrag gehört zum SZ+ Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst Ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– Eigener Artikel