Weiteres Saar-Unternehmen landet in der „Liste der Schande“

Das saarländische Unternehmen "Dr. Theiss Naturwaren" ist auf der sogenannten "Liste der Schande" (beziehungsweise "Hall of Shame") der US-amerikanischen "Yale School of Management" gelandet. Das sind die Gründe:
Der geschäftsführende Gesellschafter von Dr. Theiss Naturwaren, Giuseppe Nardi (links im Bild), hat entschieden, dass das Unternehmen seine Geschäfte in Russland vorerst weiterführt. Archivfoto: BeckerBredel
Der geschäftsführende Gesellschafter von Dr. Theiss Naturwaren, Giuseppe Nardi (links im Bild), hat entschieden, dass das Unternehmen seine Geschäfte in Russland vorerst weiterführt. Archivfoto: BeckerBredel

Die US-amerikanische Elite-Uni Yale, genauer gesagt die „Yale School of Management“, hat sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit den geschäftlichen Beziehungen von Unternehmen zu Russland beschäftigt. In einer täglich aktualisierten Auflistung differenziert das Team um Wirtschaftsprofessor Jeffrey Sonnenfeld zwischen Unternehmen, die ihre Geschäfte in Russland beenden oder zumindest herunterfahren und denen, die ihre Geschäftsbeziehungen trotz des Krieges unbeirrt fortsetzen.

Die Yale-Liste wird in den Medien etwa als „Hall of Shame“ (in Deutschland auch als „Liste der Schande“) bezeichnet. Der Grund: hier werden Firmen öffentlich an den Pranger gestellt, die in der aktuellen Situation an ihren Russland-Geschäften festhalten. Auf dieser Liste stehen inzwischen auch zahlreiche deutsche Unternehmen.

Weiteres Saar-Unternehmen landet auf „Liste der Schande“

Bereits in der vergangenen Woche hatte SOL.DE darüber berichtet, dass mit „Globus“ auch ein saarländisches Unternehmen in der Yale-„Hall of Shame“ gelandet ist. Einzelheiten dazu unter: „Saar-Unternehmen Globus landet auf Liste der Schande“. Inzwischen führt die „Yale School of Management“ auch ein zweites Unternehmen aus dem Saarland in ihrer Liste auf. So landete „Dr. Theiss Naturwaren“ aus Homburg in der Kategorie „Unternehmen, die zukünftige geplante Investitionen/Entwicklungen/Marketing aufschieben, während sie ihr wesentliches Geschäft fortsetzen“. Im englischen Original wird das Ganze so bezeichnet: „Companies postponing future planned investment/development/marketing while continuing substantive business …“.

„Dr. Theiss“ verteidigt Russland-Geschäfte

Bereits Ende März hatte das Homburger Unternehmen sein weiteres Engagement in Russland und Belarus damit begründet, dass man eine Verantwortung gegenüber allen Beschäftigten habe. Das Unternehmen beschäftigt rund 130 Menschen in Russland. Es gelte, die Arbeitsplätze zu erhalten, so gut es gehe. Zudem verweist „Dr. Theiss Naturwaren“ darauf, dass man „versorgungsrelevante Produkte“ herstelle und die Bevölkerungen in Russland und Belarus mit wichtigen Gesundheitsprodukten versorge.

Verwendete Quellen:
„Yale School of Management“: „Over 600 Companies Have Withdrawn from Russia—But Some Remain“
– eigener Bericht