Weniger Tote und weniger Verletzte auf Saarlands Straßen

Im Corona-Jahr wurden auf Saarlands Straßen weniger Tote und Verletzte gezählt als zuvor. Negative Entwicklungen gab es bei Unfällen mit Radfahrer:innen.

Im vergangenen Jahr sind auf saarländischen Straßen so wenig Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen wie noch nie seit Beginn der statistischen Aufzeichnung. 2020 verunglückten 22 Menschen tödlich, das sind vier weniger als im Jahr davor. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) stellte die Unfallstatistik am heutigen Donnerstag (11. März 2021) zusammen mit Landespolizeivizepräsidentin Natalie Grandjean vor.

Weniger Unfälle im Corona-Jahr

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 29.059 Unfälle gezählt und damit 6.000 weniger als 2019. Das Innenministerium führt diesen Umstand auf die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die vermehrte Heimarbeit, die Veränderung des Freizeitverhaltens und den reduzierten Reiseverkehr im Corona-Jahr 2020 zurück. Verletzt wurden 4.133 Personen (2019: 4.875).

Kein Kind unter Todesopfern

Erfreulich: Auch 2020 kam kein Kind bei Unfällen auf Straßen ums Leben, die Zahl der leichtverletzten Kinder sank. Insgesamt gab es aber mehr schwerverletzte Menschen im Alter bis 18 Jahre (2020: 53, 2019: 42). Eine ähnliche Entwicklung sei in der Risikogruppe der jungen Fahrer:innen zwischen 18 und 24 zu beobachten: Es gab war weniger Schwer- und Leichtverletzte, es waren aber mehr Tote zu beklagen.

4 von 7 toten Radfahrer:innen trugen keinen Helm

Deutlich gestiegen ist die Zahl der getöteten Radfahrer:innen von zwei im Jahr 2019 auf sieben im vergangenen Jahr. Auffällig sei, dass vier der toten Radfahrer keinen Helm trugen. Auch waren mehr Schwer- und Leichtverletzte in dieser Kategorie zu beklagen. 35 Unfälle zählten die Statistiker:innen bei E-Scooter-Fahrer:innen, in 27 Fällen wurden sie als Verursacher:innen erfasst. Bei 14 Unfällen lag ein sogenannter Alleinunfall ohne weitere Beteiligte vor.

Das waren die häufigsten Unfallursachen

Hauptursache für Unfälle außerorts und auf Autobahnen war nicht angepasste Geschwindigkeit. Jeder dritte Tote im vergangenen Jahr ist auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Die Polizei setzt seit dem vergangenen Jahr semi-mobile Blitzer ein, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Unzureichender Sicherheitsabstand war 2020 die zweithäufigste Unfallursache. Das Land will jetzt eine neue stationäre Abstandsmessanlage anschaffen.

Die gesamte Unfallstatistik können Interessierte auf der Website des Innenministeriums nachlesen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Innenministeriums, 11.03.2021