Wespen vom Tisch fernhalten: Das sind die effektivsten Mittel

Der Spätsommer ruft in der Regel viele Wespen auf den Plan. Besonders beim Essen im Freien können die Tiere als störend empfunden werden. Wie man die Wespen am besten vom Tisch fernhält, zeigen die folgenden Tipps:
Insbesondere wenn süße Speisen auf dem Tisch stehen, können Wespen ganz schnell unangenehm werden. Symbolfoto: Jens Kalaene/dpa-Bildfunk
Insbesondere wenn süße Speisen auf dem Tisch stehen, können Wespen ganz schnell unangenehm werden. Symbolfoto: Jens Kalaene/dpa-Bildfunk

Wer im Spätsommer im Freien essen möchte, sieht sich häufig mit Wespen konfrontiert. Diese zeigen sich insbesondere ab August besonders hartnäckig. Denn dann schlüpfen in der Regel die jungen Königinnen im Wespennest. Während Wespen bis zu diesem Zeitpunkt den Fokus auf die Eiweißsuche zur Aufzucht ihrer Larven gelegt haben, begeben sie sich ab dann besonders hartnäckig auf die Suche nach Zucker. Das führt dazu, dass die Tiere immer wieder an unseren Tafeln als ungebetene Gäste auftauchen und sich dabei besonders aggressiv zeigen. Viele Menschen empfinden die Wespen am Tisch als störend. Doch wie geht man am besten mit den Wespen um, wenn sie im Garten, auf dem Balkon, im Café oder im Park um einen herumschwirren?

Tipps für den Umgang mit Wespen: So hält man die Tiere vom Tisch fern

Wir haben für euch zahlreiche Ratschläge und Interviews von Expert:innen durchforstet und die besten Tipps zum Umgang mit Wespen gesammelt und ausgewertet.

Kein Ablenkungsfutter aufstellen: Lockt Wespen erst recht an

In Ratgebern ist oft davon zu lesen, dass man Wespen von den eigenen Speisen ablenken kann, in dem man lediglich eine süße Verführung abseits der eigenen Tafel zur Ablenkung bereitstellt. Davon ist dringend abzuraten. In der Regel erreicht man mit dem Ablenkungsfutter nämlich einen gegenteiligen Effekt: Statt die Tiere fernzuhalten, lockt man sie so nur an. Und wenn die Wespen erst einmal da sind, greifen sie nicht nur beim Ablenkungsfutter zu, sondern gönnen sich auch die Leckereien, die auf eurem Tisch stehen.

Süße Verführungen grundsätzlich vermeiden

Grundsätzlich sollte man lieber versuchen, die süßen Verführungen für Wespen zu minimieren. Getränke und Lebensmittel sollten nach Möglichkeit abgedeckt und nach dem Essen sofort wieder ins Haus geräumt werden. Kleinkindern sollte man nach dem Essen und Trinken am besten sofort den Mund abwischen, da Wespen sonst angelockt werden können. Aber nicht nur Nahrungsmittel können für die Wespen verlockend sein. In der Hochphase der Wespensaison sollte man auch auf Parfüms und Cremes verzichten, da auch dieser Duft die Tiere anlocken kann.

Lieber für Wespen unangenehme Düfte verbreiten: Basilikum, Knoblauch und Co.

Vorteilhafter ist es, wenn man für Wespen unangenehme Düfte verbreitet. Dazu gehören unter anderem Basilikum, Knoblauch und ätherische Öle wie Nelkenöl, Teebaumöl oder Citronella-Duft. Auch aufgeschnittene Zitronen mit Duftnelken können die Tiere vertreiben. In der Wespen-Hochsaison sollte man davon allerdings nicht zu viel erwarten, da die Tiere dann richtig hungrig und dementsprechend widerspenstiger sind.

Wespen mit „simuliertem Regen“ vertreiben

Die wirkungsvollste Methode, um Wespen zu vertreiben, ist ein „simulierter Regenschauer“. Dafür muss man lediglich eine Sprühflasche oder einen Zerstäuber mit Wasser befüllen und die Tiere kurz anspritzen. Das hat zur Folge, dass die Wespen sich zurückziehen, ohne dass sie dabei aggressiv werden.

Wegpusten oder Wegschlagen vermeiden

Während das Besprühen mit Wasser die Wespen wirkungsvoll vertreibt, sollte man unter keinen Umständen versuchen, die Tiere wegzupusten. Denn das Kohlendioxid in der Atemluft wirkt wie ein Alarmsignal für die Wespen und versetzt sie in Angriffsstimmung. Gleiches gilt für ein hektisches Schlagen nach den Tieren. Wespen stechen nämlich in der Regel reflexartig, wenn sie sich bedroht fühlen.

Hilft es, ein Wespennest mit einer Papiertüte simulieren?

Ein Tipp, der auch immer wieder zu lesen ist, ist der sogenannte „Papiertüten-Trick“. Hier soll eine braune Papiertüte zerknüllt und aufgehängt werden, um eine Wespennest-Attrape zu kreieren. Man erhofft sich davon, dass die Wespen dann denken, dass an der Stele bereits ein anderer Schwarm beheimatet ist. Die Wirkung ist allerdings fraglich, da in der Natur immer wieder mehrere Wespennester nebeneinander auftauchen. Expert:innen zufolge interessiert die Wespen das vermeintliche Nest eher wenig. Wenn sie hungrig sind, überwiegt vielmehr das Verlangen nach den süßen Verführungen.

Verwendete Quellen:
– Informationen und Tipps vom Nabu
– diverse Ratgeber-Artikel und Interviews mit Wespen-Expert:innen unter anderem im „WDR“, „NDR“, „SWR“ und „Tagesspiegel“
– eigene Recherche