Wie sich OP-Masken mehrfach nutzen lassen

Sie sind eigentlich Einmalprodukte. Und doch ziehen viele OP-Masken mehrfach auf, bevor sie diese entsorgen. Das ist möglich, sagt ein Infektiologe. Aber nur, wenn man es richtig macht.

Viele stecken ihre OP-Maske unterwegs in die Jackentasche oder hängen sie im Auto an den Rückspiegel. Doch sollte man die medizinischen Gesichtsmasken mehrfach aufsetzen? Sie sind ja eigentlich Einmalprodukte. Die Antwort lautet: Das ist schon möglich. In die Jackentasche steckt man sie aber dazwischen lieber nicht.

Trocknen von OP-Masken möglich

Im privaten Alltag könne man den chirurgischen Mund-Nasen-Schutz unter bestimmten Voraussetzungen länger tragen, sagt der Infektiologe Peter Walger: „Wenn sie nur durch Atemfeuchte befeuchtet wurde, kann man sie durchaus trocknen und wiederverwenden, allerdings immer nur jeder seine eigene Maske.“

Nicht in Ofen stecken

Die Betonung liegt auf Trocknen: Im Ofen oder in der Waschmaschine haben die Masken nichts verloren. Man könne sie durchaus mehrere Tage nutzen, wenn man sie nach der Nutzung immer zum Trocknen aufhängt, sagt der Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.

Nur im Privatbereich

Er stellt klar: „Einen konkreten Maßstab gibt es dafür nicht, denn wir bewegen uns hier in einem Bereich, wo die OP-Masken nicht bestimmungsgemäß eingesetzt werden, da sie ja eigentlich Einmalprodukte sind.“ Im medizinischen Einsatz wäre das ein No-Go.

Im privaten Bereich muss man ebenfalls achtsam sein: Ist die OP-Maske verschmutzt oder stark durchfeuchtet, gehört sie entsorgt. Das gilt auch, wenn man angehustet oder angeniest wurde. Wer länger unterwegs ist, sollte mehrere OP-Masken dabei haben, rät Walger. „Denn auch wenn man selbst hineinhustet oder niest, tauscht man sie besser.“

Vorsicht beim Abnehmen

Wichtig ist außerdem: Wer die OP-Maske mehrfach benutzen möchte, muss beim Aufsetzen und Abnehmen vorsichtig sein. An der Außenseite können Schmutz und Viren haften – sie sollte also keinesfalls mit der Innenseite, in die man atmet, in Berührung kommen. Auch die Hände dürfen Maskenrand und Innenseite nicht berühren, da auch dort Viren anhaften können.

Infektiologe: Alltagsmasken auch effektiv

Vielerorts sind medizinische Masken, oder alternativ FFP2-Masken und Modelle mit vergleichbarem Standard, in Bus und Bahn sowie beim Einkaufen Pflicht, darunter auch im Saarland. In anderen Situationen ist aber auch die Alltagsmaske aus Stoff weiterhin erlaubt. Walger hält diese ebenfalls für effektiv beim Verhindern der Ausbreitung des Coronavirus. „Wir haben keinen Grund, an der grundsätzlichen Empfehlung zu Alltagsmasken zu rütteln – insbesondere, wenn alle die Masken tragen, auch das Gegenüber.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte