Wiederbetrieb von zwei Kohlekraftwerken im Saarland nimmt Fahrt auf: Start in wenigen Tagen geplant

Der Wiederbetrieb von zwei Kohlekraftwerken im Saarland nimmt immer weiter Fahrt auf. Schon in wenigen Tagen sollen die beiden Kraftwerke von der Netzreserve zurück an den Markt gebracht werden:
Das im Bild zu sehende Kohlekraftwerk in Bexbach soll bereits am Freitag (28. Oktober 2022) wieder in Betrieb genommen werden. Auch das Kraftwerk in Quierschied soll in wenigen Tagen folgen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Das im Bild zu sehende Kohlekraftwerk in Bexbach soll bereits am Freitag (28. Oktober 2022) wieder in Betrieb genommen werden. Auch das Kraftwerk in Quierschied soll in wenigen Tagen folgen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Zwei Kohlekraftwerke im Saarland sollen Betrieb aufnehmen

Die Kohletransporte über die Schiene für den Wiederbetrieb von zwei Kohlekraftwerken im Saarland nehmen Fahrt auf. An diesem Mittwoch (26. Oktober 2022) werden tonnenweise Kohle aus einem Güterzug der DB Cargo in Neunkirchen-Wellesweiler (8.00 Uhr) entladen und über eine Förderbandanlage ins Steinkohlekraftwerk Bexbach transportiert. Der Essener Stromerzeuger Steag hat angekündigt, das Kraftwerk Bexbach an diesem Freitag aus der Netzreserve zurück an den Markt zu bringen. Das Kraftwerk Weiher in der Saar-Gemeinde Quierschied soll bereits am 31. Oktober folgen.

Kraftwerk in Völklingen-Fenne bleibt vorerst am Netz

Bei einem Volllast-Betrieb brauchen die Kraftwerke laut Steag jeweils 6.000 Tonnen Kohle am Tag. Rechnerisch könnten die beiden Anlagen bis zu vier Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Zudem bleibt das Kraftwerk in Völklingen-Fenne weiter am Netz, das ursprünglich Ende Oktober stillgelegt werden sollte. Steag bezieht seine Kohle aus den USA, aus Kolumbien und aus Südafrika. Von den Überseehäfen Rotterdam und Amsterdam wird sie mit Güterzügen an die Standorte gebracht.

Mit Kohlekraftwerken soll Gas gespart werden

Mit dem verstärkten Einsatz von Kohlekraftwerken soll angesichts ausbleibender russischer Lieferungen Gas gespart werden. DB Cargo ist nach eigenen Angaben der größte Lieferant für Steinkohle auf der Schiene. Derzeit rollten wöchentlich rund 30 bis 50 Züge mit jeweils knapp 3.000 Tonnen Steinkohle zu verschiedenen Großkraftwerken in Deutschland. DB Cargo sei vorbereitet, im Herbst und Winter mehr Kohlezüge zu fahren, hieß es.

Als erstes Steinkohlekraftwerk war Anfang August das Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln, das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört, aus der Reserve geholt worden. Ende August ging das Kraftwerk Heyden (Uniper) im nordrhein-westfälischen Petershagen an der Grenze zu Niedersachsen wieder ans Netz. Nun folgen eben auch zwei Kraftwerke aus dem Saarland.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur