Zahl der Toten bei Hochwasser in Rheinland-Pfalz steigt auf 90

Nach und nach wird in Rheinland-Pfalz das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe deutlich. Die Polizei registrierte im Großraum Ahrweiler bereits 90 Tote - weitere können nicht ausgeschlossen werden.
In Rheinland-Pfalz sind bei der Hochwasserkatastrophe mindestens 90 Menschen gestorben. Symbolfoto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
In Rheinland-Pfalz sind bei der Hochwasserkatastrophe mindestens 90 Menschen gestorben. Symbolfoto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
In Rheinland-Pfalz sind bei der Hochwasserkatastrophe mindestens 90 Menschen gestorben. Symbolfoto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
In Rheinland-Pfalz sind bei der Hochwasserkatastrophe mindestens 90 Menschen gestorben. Symbolfoto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Nach den Überschwemmungen im Großraum Ahrweiler ist die Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz bis zum Samstagmorgen (17. Juli 2021) auf über 90 gestiegen. Laut Polizeiangaben ist zu befürchten, dass noch weitere hinzukommen.

Nach aktueller Meldung wurden 618 Menschen verletzt. Auch diese Zahl dürfte sich noch weiter erhöhen. Noch immer werden Personen vermisst. Am Freitag sprach Innenminister Roger Lewentz (SPD) noch von 63 Todesopfern. Die Zahl der Verletzten lag noch bei 362. Der Kreis Ahrweiler ist der Schwerpunkt der Katastrophe in Rheinland-Pfalz.

Zwölf Heim-Bewohner:innen bei Hochwasser gestorben

Unter den Verstorbenen sind auch zwölf Bewohner:innen einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Sinzig, an der Mündung der Ahr in den Rhein. „Das Wasser drang innerhalb einer Minute bis an die Decke des Erdgeschosses„, berichtete der Geschäftsführer des Landesverbands der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz, Matthias Mandos.

Die Nachtwache schaffte es noch, mehrere Bewohner:innen in den ersten Stock zu bringen. „Als er die nächsten holen wollte, kam er schon zu spät.“ An dem Gebäude war am Freitag eine etwa drei Meter hohe Schlammschicht zu sehen, die über die Fenster des Erdgeschosses reichte.

Viele Straßen unbefahrbar

Die Polizei war in der Nacht mit vielen Kräften in den betroffenen Orten im Einsatz. Viele Straßen im Tal der Ahr sind weiterhin wegen des Unwetters gesperrt oder nicht mehr befahrbar. Das Ahrtal sollte weiträumig umfahren werden. Rettungswege müssen unbedingt freigehalten werden.

Vermisstenhotline der Polizei

Weiterhin ist in vielen Ortschaften das Strom- und Telefonnetz ausgefallen. Wer jemanden vermisst, kann sich unter der Rufnummer 0800 6565651 bei der Polizei melden. Die Hotline ist rund um die Uhr besetzt und nimmt jeden Hinweis entgegen.

Wetterlage entspannt sich, Hilfen geplant

Die Wetterlage hat sich derweil entspannt, bleibt aber laut Wetterdienst wechselhaft. Örtlich könne es weiterhin zu Gewittern mit Starkregen kommen, die erst am Wochenende aufhören. Unterdessen hat Rheinland-Pfalz eine Stabstelle Wiederaufbau eingerichtet. In der kommenden Woche will die Bundesregierung über Aufbauhilfen für die Bürger:innen und Kommunen in den Überschwemmungsgebieten entscheiden.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur