Zukunft von Ford Saarlouis: So soll es jetzt weitergehen

Mit dem Ende der "Focus"-Produktion im Ford-Werk in Saarlouis droht Tausenden Beschäftigten im Saarland der Jobverlust. Ein Schreckensszenario, das die saarländische Landesregierung mit allen Mitteln verhindern möchte. Deshalb sucht man nun händeringend nach einem Investor. Um die Folgenutzung des Saarlouiser Standorts bestmöglich zu koordinieren, haben Ford und das Land jetzt einen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser soll möglichst viele Arbeitsplätze in der Region retten:
Noch ist nicht klar, wie es mit dem Ford-Gelände in Saarlouis weitergehen soll. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Noch ist nicht klar, wie es mit dem Ford-Gelände in Saarlouis weitergehen soll. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Wegen Ende von Ford: Knapp 5.000 Arbeitsplätze im Saarland bedroht

Als im Juni 2022 bekannt gegeben wurde, dass der Automobilhersteller „Ford“ sein künftiges Elektrofahrzeug nicht am Standort Saarlouis produzieren möchte, war dies sicherlich eine der dunkelsten Nachrichten des vergangenen Jahres für die saarländische Wirtschaft. Mit dem Ende der „Focus“-Produktion im Jahr 2025 droht fast 5.000 Menschen der Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Ford und Saarland schließen Kooperationsvertrag

Da sich Ford aus dem Saarland zurückziehen möchte, hat sich die Landesregierung bereits im September 2022 mit dem Automobilhersteller darauf geeinigt, bei der Suche nach einem passenden Käufer des Ford-Geländes in Saarlouis zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit hat nun auch einen rechtsverbindlichen Rahmen. So haben das Land und Ford am gestrigen Dienstag einen Kooperationsvertrag geschlossen, wie das saarländische Wirtschaftsministerium am heutigen Mittwoch (8. März 2023) mitteilte. Dieser regele die weitere Zusammenarbeit bei der Investorensuche und sichere dem Saarland Optionsrechte zum Erwerb der Grundstücke und Immobilien des Ford-Standortes Saarlouis.

Saarland erhält Kaufoption für Ford-Werk in Saarlouis: Preis beträgt bis zu 95 Millionen Euro

Wenn bis zum Sommer 2025 kein Investor für eine Nachnutzung des Ford-Werks in Saarlouis gefunden werden sollte, hat das Land selbst eine Kaufoption. Der Erwerb des Ford-Geländes soll dann durch die landeseigene Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar mbH (gwSaar) erfolgen. „Der festgelegte maximale Kaufpreis für den Fall, dass keine Investorenlösung gefunden wird, beträgt bis zu 95 Millionen Euro“, heißt es dazu in einer aktuellen Mitteilung des Wirtschaftsministeriums. Sollte es zu Teilverkäufen an Investoren kommen, reduziere sich auch der Kaufpreis entsprechend. Die Finanzierung des Kaufpreises soll aus dem Sondervermögen „Transformationsfonds für den Strukturwandel im Saarland“ erfolgen.

Ziel des Landes: Möglichst viele Arbeitsplätze erhalten

Ziel ist es laut Wirtschaftsministerium, einen möglichst nahtlosen Übergang des Standortes zu erreichen und dabei möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Leicht werde das nach Einschätzung von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) aber nicht. „Eine Nachfolgelösung für eine bestehende industrielle Produktion dieser Größenordnung zu organisieren – am besten im laufenden Betrieb – ist eine Herausforderung, die kein Vorbild hat. Schritt für Schritt arbeitet die saarländische Landesregierung an einer guten Lösung für den Ford-Standort, um möglichst viele Arbeitsplätze künftig hier zu haben“, so Rehlinger am Mittwoch. Der nun geschlossene Kooperationsvertrag sei dabei ein wichtiger Schritt.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Wirtschaftsministeriums vom 08.03.2023