Was Promis am Saarland besonders gern mögen

Sängerin Nicole fällt nichts ein, was sie am Saarland nicht mag. Kabarettist Gerd Dudenhöffer genießt die entspannte Lebensweise. Und Wanderpromi Manuel Andrack war noch nie in so vielen Vereinen.
Viel Liebe für das Saarland haben auch Promis übrig. Fotos (von links nach rechts): dpa/picture alliance/Michael Reichel | dpa/picture alliance/Arne Dedert | dpa/picture alliance/Thomas Frey
Viel Liebe für das Saarland haben auch Promis übrig. Fotos (von links nach rechts): dpa/picture alliance/Michael Reichel | dpa/picture alliance/Arne Dedert | dpa/picture alliance/Thomas Frey

Das kleine Saarland im Südwesten Deutschlands muss oft als Vergleichsgröße herhalten. Ob bei einem Waldbrand, bei einem Ölteppich oder einem Naturreservat – die Größe wird häufig mit „x-mal so groß wie das Saarland“ veranschaulicht. „Das kommt schon unverhältnismäßig häufig vor“, sagt Sprachexpertin Frauke Rüdebusch von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden. Ein Grund sei, dass das Saarland als kleinstes Flächenland Deutschlands „noch relativ greifbar“ sei und man sich die Größe (gut 2.500 Quadratkilometer) gut vorstellen könne. Dabei ist das Saarland so viel mehr als eine Vergleichsgröße, meinen nicht nur gebürtige Saarländer:innen.

Wanderpromi Manuel Andrack

Wanderpromi Manuel Andrack, der 2008 aus Nordrhein-Westfalen ins Saarland gezogen ist, sagt: „Ich schätze die Leute hier. Diese Herzlichkeit, wie ich hier aufgenommen wurde. Hier braucht es keine Integrationsbeauftragten für Leute aus anderen Bundesländern, das klappt einfach wunderbar.“ Noch nie in seinem Leben sei er in so vielen Vereinen gewesen – die Gemeinschaft werde eben auch gelebt. An der Saar leben knapp eine Million Saarländer:innen.

Was er nicht so gut finde? „Ein bisschen schade ist der Minderwertigkeitskomplex, der oft im Saarland festzustellen ist“, sagt Andrack. Statt sich auf die Brust zu trommeln und zu sagen, wie schön es hier sei, höre man: „Wir sind so klein, wir sind in einer Randlage, so unbedeutend, das kleinste Flächenland. Da macht man sich, glaube ich, kleiner als nötig.“ Man müsse gar nicht größer sein – das Kleine und die kurzen Wege hätten ihre Vorteile.

Sängerin Nicole

Sängerin Nicole (57) sagt: „Ich lebe sehr gerne im Saarland. Die große, weite Welt konnte mich nie locken.“ Sie ist in Saarbrücken geboren, wohnt im Norden am Rande des Naturparks Saar-Hunsrück. „Mein Lieblingsort im Naturpark ist der Bostalsee“, sagt die Musikerin, die 1982 den Eurovision Song Contest (ESC) für Deutschland mit „Ein bisschen Frieden“ gewann. „Aktuell fällt mir nichts ein, was ich am Saarland nicht mag.“

Kabarettist Gerd Dudenhöffer

Mehr Selbstbewusstsein der Saarländer:innen – das wünscht sich auch der saarländische Kabarettist Gerd Dudenhöffer (72). „Es gibt hier eine sehr angenehme Lebensform: Leben und leben lassen.“ Der Saarländer an sich sei schwer aus der Ruhe zu bringen. „Er hat ein angeborenes gesundes Phlegma“, sagt Dudenhöffer, der seit 1985 als nörgeliger Rentner Heinz Becker mit Hosenträgern und „Batschkapp“ auf der Bühne steht. Ausnahme: Corona-Zeit. Aber am 8. März soll es mit der Premiere seines neuen Stücks in Berlin wieder losgehen. „Endlich.“

Die kulturelle Szene im Saarland sei im Aufwind und mache auch überregional Schlagzeilen, sagt Dudenhöffer. Zum Beispiel gebe es das renommierte Filmfestival Max Ophüls Preis oder große Ausstellungen im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. „Und ganz stolz bin ich auf den letzten ‚Tatort‘ des Saarländischen Rundfunks“ („Das Herz der Schlange“). Der sei „handwerklich und künstlerisch so gut“ gewesen und habe „einen hohen Unterhaltungswert“ gehabt. „Ich war richtig gefesselt.“

Mit Blick auf die Landtagswahl am 27. März im Saarland sagt Dudenhöffer, dass es für ihn völlig klar sei, dass er wählen gehe. „Demokratie ist ein Geschenk der Geschichte an ein Volk. Und da ist es jedes Bürgers und jeder Bürgerin Pflicht, zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten und ein Votum abzugeben.“ Es sei wichtig, sich zu informieren und sich mit Themen auseinanderzusetzen. „Und dann darf ich auch eine Meinung haben“, sagt er in Bexbach.

Auch Andrack sagt, er habe noch nie eine Wahl ausgelassen. „Ich finde es wichtig, dass man sein Wahlrecht ausübt.“ Er könne Leute nicht verstehen, die nicht wählen gingen, weil sie sich von keiner Partei hundertprozentig vertreten fühlten. „Es geht ja auch gar nicht, dass man alles toll findet. Aber man muss sich eben entscheiden.“ Er selbst sei „leidenschaftlicher Wechselwähler“ – und mit der Arbeit der großen Koalition in den vergangen zehn Jahren zufrieden.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur