Tanken in Frankreich: Lohnt sich das für Saarländer?

Die Spritpreise in Deutschland sind weiter steigend. Wer sein Auto oft braucht, dem geht das richtig an den Geldbeutel. Viele Saarländer:innen waren jetzt zum Tanken nach Frankreich. Doch auch das ist selten eine gute Alternative.
Im Vergleich ein wenig günstiger lässt es sich in Frankreich tanken. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa-Bildfunk
Im Vergleich ein wenig günstiger lässt es sich in Frankreich tanken. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa-Bildfunk

Wer in Deutschland derzeit auf sein Auto angewiesen ist, hat es nicht leicht – bei Kraftstoffpreisen von deutlich über 2 Euro kein Wunder. Wer günstig tanken will, der sollte in einer der vielen Benzinpreis-Apps nachschauen und nach dem niedrigsten Preis suchen. Eine andere Möglichkeit ist es, zum Tanken ins Ausland zu fahren.

Luxemburg nur für wenige Saarländer eine echte Alternative

Viele Saarländer:innen bevorzugen den Weg ins benachbarte Luxemburg. Der Preisunterschied zwischen dem Großherzogtum und Deutschland beträgt derzeit rund 25 Cent pro Liter E10 und 15 Cent pro Liter Diesel. Doch die Differenzen waren schon mal größer. Mittlerweile lohnt sich der Weg für die meisten Saarländer:innen kaum noch, außer sie nehmen einen Kanister mit und kaufen noch Zigaretten oder Kaffee. Das haben SOL.DE-Berechnungen gezeigt.

Preisunterschiede auch zu Frankreich

Dieser Tage bietet sich allerdings noch eine weitere Alternative: Tanken in Frankreich. Unterschiede zu den Preisen in Deutschland gibt es auch hier – immerhin an manchen Tankstellen 10 Cent pro Liter. Doch lohnt sich der Weg?

Unsere Berechnung

Für unsere Berechnung haben wir diese Konstanten miteinbezogen:

  • ein Benziner verbraucht im Durchschnitt 7,7 Liter auf 100 Kilometer
  • ein Diesel-Fahrzeug verbraucht 7 Liter auf 100 Kilometer
  • eine Tankfüllung (Auto voll machen plus Kanister (10 Liter sind erlaubt)) liegt bei 70 Litern

Dazu haben wir uns die aktuellen Spritpreise in den jeweiligen Saar-Städten angesehen und mit den günstigsten Preisen in Forbach verglichen (2,057 Euro für E10, 2,162 Euro für Diesel; Stand: Freitag, 10.00 Uhr). Der Ort liegt wenige Kilometer hinter der Grenze. In die Rechnung fließt auch ein, wie viel Sprit man auf dem Hin- und Rückweg nach und von Forbach verbraucht. Explizit nicht einberechnet ist der Verschleiß am Wagen. Dieser ist von sehr vielen Faktoren abhängig, weswegen wir ihn aus der Rechnung herausgelassen haben. Expert:innen geben ihn mit 50 bis 80 Cent pro Kilometer an.

Tanken in Frankreich: So viel kann man sparen

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Fazit: Kaum Ersparnis

Saarländer:innen sparten heute Morgen kaum Geld bei der Fahrt nach Frankreich. Lediglich, wer aus Saarbrücken nach Forbach fuhr und Diesel tankte, landete knapp im Plus. Die meisten Menschen zahlten also drauf, wenn sie den Tank-Trip ins Nachbarland antraten. Je nach Uhrzeit sind die Preise und damit die Ersparnisse natürlich unterschiedlich. Wer tanken will, sollte daher im Vorfeld Preise vergleichen.

Mit Kanister lässt sich etwas sparen

Wer weiter weg wohnt, der sollte sich ausrechnen, ob nicht der Weg nach Luxemburg sinnvoller ist. Sparen lässt sich auch, wenn man noch einen Kanister mitnimmt. In Frankreich sind 10 Liter erlaubt, in Luxemburg 20 Liter. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt die DEKRA allerdings, nicht mehr als zehn Liter Kraftstoff im Kanister zu transportieren. Der sollte gut sichert im Kofferraum postiert sein.

Verwendete Quellen:
– eigene Berechnungen
– eigene Berichte
– App: Benzinpreis-Blitz
– ADAC
– DEKRA
– Statista: Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch der in Deutschland zugelassenen Pkw in den Jahren von 2011 bis 2020