Wirtschaftsminister Habeck: Benzinpreis von drei Euro möglich
Sprit in Deutschland so teuer wie nie zuvor
Der Ukraine-Krieg hat zu einem deutlichen Anstieg der Spritpreise geführt. Sowohl Benzin als auch Diesel kosten in Deutschland erstmals mehr als 2 Euro je Liter. Laut einer Auswertung des ADAC kostete der Liter Diesel im Tagesdurchschnitt des gestrigen Montags 2,032 Euro. Ein Liter Benzin der Sorte E10 kostete im Schnitt 2,008 Euro. Der enorme Preisanstieg an den Zapfsäulen geht auch am heutigen Dienstag (8. März 2022) weiter. „Aktuell beobachten wir einen weiteren Preisschub. Am Dienstagmittag war Benzin rund 10 Cent teurer als am Montag, Diesel sogar 12 Cent. Es ist daher zu befürchten, dass auch der Tagesdurchschnitt deutlich anziehen wird“, erklärte der ADAC Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht.
Bundeswirtschaftsminister Habeck hält Benzinpreise über 3 Euro für möglich
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält angesichts des Kriegs in der Ukraine sogar Benzinpreise von drei Euro pro Liter für denkbar. In einem Interview mit dem Nachrichtensender „ntv“ sagte Habeck auf eine entsprechende Nachfrage: „In dieser Situation ist natürlich gar nichts ausgeschlossen“. Aktuell werden die Spritpreise durch den Krieg, durch Spekulationen an den Börsen sowie Diskussionen eines möglichen Öl-Embargos durch die USA in die Höhe getrieben.
Habeck warnt vor Importstopp von russischer Energie
In diesem Zusammenhang warnte der Grünen-Politiker vor einem europäischen Importstopp für russisches Öl oder Gas. Laut Habeck könnte ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland über die aktuellen Preisanstiege hinaus für eine dauerhaft hohe Preisbindung sorgen. Damit steige dann die Gefahr, „dass die europäische Wirtschaft wankt, richtig eine schwere Rezession erleidet, und wir damit die anderen Sanktionen gar nicht mehr durchhalten können. Wir reden dann über eine schwere Wirtschaftskrise in Deutschland und damit in Europa“, so der Wirtschaftsminister.
Bundesregierung prüft Entlastung der Bürger:innen
Derzeit prüfe die Bundesregierung laut Habeck, ob es wegen der immens hohen Energiepreise weitere Entlastungen für die Bürger:innen brauche. Zusätzliche Hilfen für die Verbraucher:innen forderte derweil auch ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. „Kurzfristig sollte die Bundesregierung eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Kraftstoffe und Heizöl prüfen. Diese könnten unmittelbar wirken und eine breite Entlastungswirkung erzielen“, so Hillebrand.
Verwendete Quellen:
– „ntv“-Interview mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vom 08.03.2022
– Informationen des ADAC
– Deutsche Presse-Agentur