Baustellen in Trier droht Streik: Aktuell „extrem heikle Phase“

Den Baustellen in Trier droht baldiger Stillstand. In der Baubranche kündigt sich ein Streik an. Die IG Bau Saar-Trier spricht von einer "extrem heiklen Phase".
Den Baustellen in Trier droht ein Streik mit massiven Folgen für die Branche, warnt die IG Bau Trier-Saar. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa
Den Baustellen in Trier droht ein Streik mit massiven Folgen für die Branche, warnt die IG Bau Trier-Saar. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

IG BAU warnt: Baustellen in Trier droht Streik

Auf den Baustellen in Trier könnte bald Stillstand herrschen, warnt die IG Bau Trier-Saar. „Bagger, Kräne, Betonmischer – alle im ‚Ruhemodus‘. Das droht, wenn der Bau in den Streik rutscht“, so Ute Langenbahn. Die Bezirksvorsitzende spricht von einer „extrem heiklen Phase für die Bauwirtschaft in der Stadt“.

Grund für die Unruhe in der Branche sei das drohende Platzen der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. Bereits drei Verhandlungstreffen hätten die Arbeitgeber scheitern lassen, betont Langenbahn. Zwar liege jetzt ein Schlichterspruch auf dem Tisch, aber Bauhandwerk und die Bauindustrie machten bisher keine Anstalten, den Kompromiss zu akzeptieren. „Wenn sie als Dauer-Nein-Sager weiter auf Stur schalten, dann gibt es einen Bau-Streik. Und der wird auch in Trier richtig weh tun“, sagt die Vorsitzende Langenbahn.

Im schlimmsten Fall droht „Fachkräfte-Flucht“ in Baufirmen

In Trier gebe es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 64 Bauunternehmen. Insgesamt seien dort mehr als 9.000 Beschäftigte angestellt – „noch jedenfalls“. Denn die Bezirksvorsitzende der IG BAU Saar-Trier erwartet eine „regelrechte Fachkräfte-Flucht“ von den Baustellen. Wenn die Löhne nicht erhöht werden, sind die Leute „ruckzuck weg“, so die logische Konsequenz für Langenbahn. Einen neuen Job zu finden, sei für Personen aus der Baubranche kein Problem. Zum Problem werde laut der Vorsitzenden, dass jemand, der dem Bau den Rücken kehrt, nicht wieder zurückkommt.

Gewerkschaft spricht von „Schicksalsstunde für den Bau“

Die Gewerkschaft spricht von einer „Schicksalsstunde für den Bau“. Bauhandwerk und Bauindustrie in Rheinland-Pfalz hätten es jetzt in der Hand, „die Notbremse zu ziehen“. Viel Zeit bleibe ihnen dafür allerdings nicht mehr: Die Branche brauche ein schnelles Ja zum Schlichterspruch – und damit ein Signal, dass „der massive Lohnverlust, den die Inflation verursacht hat, endlich aufgefangen wird“.

Das sind die Forderungen

Der ehemalige Präsident des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, hat eine klare Empfehlung ausgesprochen: Bauarbeiterinnen und -arbeiter sollen demnach ab Mai mindestens 250 Euro pro Monat mehr bekommen. In einem Jahr würden die Löhne dann um weitere 4,15 Prozent steigen. Außerdem sollen die Azubis auf dem Bau in Trier beim Start ihrer Ausbildung bereits 1.080 Euro pro Monat verdienen. „Das ist ein Paket, mit dem der Bau attraktiver wird. Und zwar so, dass er seine Leute halten und Nachwuchs gewinnen kann“, macht IG BAU-Bezirksvorsitzende Langenbahn deutlich.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der IG Bau Trier-Saar