„Ein feiner Kerl“: Letztes Geleit für erschossenen Alexander K. in Freisen

In Freisen wird am Dienstag der bei Kusel getötete Polizist Alexander K. beigesetzt. Die Menschen zeigten sich vor Ort erschüttert.
Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Foto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Foto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Mit großer Anteilnahme haben Hinterbliebene, Politiker:innen und Kolleg:innen des vor zwei Wochen bei Kusel/Rheinland-Pfalz erschossenen Polizisten Alexander K. das letzte Geleit gegeben. Im saarländischen Freisen kam die Trauergemeinde am Dienstag (15. Februar 2022) zunächst in der Kirche St. Remigius zu einem nicht öffentlichen Gottesdienst zusammen. Danach sollte die Beisetzung im Familienkreis erfolgen. In der Heimatgemeinde des 29 Jahre alten Polizeikommissars zeigten sich die Menschen erschüttert. Vor der Kirche lagen Blumen und Kerzen als stiller Gruß.

Landrat und Bürgermeister verurteilen Hass-Kommentare

„Wir müssen stärker jene schützen, die uns schützen“, sagte Landrat Udo Recktenwald am Rande der Trauerfeier. Die Gesellschaft müsse sich wieder bewusster machen, wie herausfordernd der Polizeiberuf sei. „Wir werden nicht jede Tat verhindern können, weil wir nicht in die Untiefen der menschlichen Seele blicken können. Trotzdem brauchen wir Menschen, die den Mut haben, diesen Beruf zu ergreifen“, meinte der CDU-Politiker. Gegen hämische Internet-Kommentare nach der Tat müsse der Staat mit Härte vorgehen. „Das ist kein Kavaliersdelikt.“

Karl-Josef Scher (links) und Udo Recktenwald. Foto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Auch Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer sagte, der Rechtsstaat müsse den Schreibern von Hasskommentaren „die Grenzen aufzeigen“. Er könne nicht verstehen, warum eine solch niederträchtige Tat verübt worden sei, sagte der SPD-Politiker. „Es gibt in Freisen eine riesige Anteilnahme. Aber das Leid für Familie und Freunde kann man nicht in Worte fassen.“ Der Polizist sei „ein feiner Kerl“ gewesen.

Seelsorger spricht zur Trauergemeinde

Der Polizeiseelsorger Norman Roth sprach in Freisen von großer Trauer bei den Einsatzkräften. „Wie bei jeder Trauersituation und erst recht bei einem solch dramatischen Ereignis ist es wichtig, dass (…) Anteilnahme möglich ist und man gemeinsam als Polizeifamilie diese Trauerschritte gehen kann“, betonte er. „Wir bieten Einzelgespräche und Gruppenbegleitungen an, solange es gewünscht ist.“

Polizisten vor der Bruchwaldhalle, in der die Beisetzung übertragen wurde. Foto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Alexander K. und die 24 Jahre alte Polizeianwärterin Yasmin B. waren am 31. Januar während einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel (Westpfalz) erschossen worden. Als mutmaßliche Täter sitzen zwei Männer wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord in Untersuchungshaft.

Bundesweit Entsetzen

Die Tat hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass die Männer mit der Tat Jagdwilderei verdecken wollten. Die Polizeianwärterin soll am Mittwoch in Homburg-Erbach beigesetzt werden. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz bereitet gemeinsam mit der Polizei eine offizielle Trauerfeier für die beiden Polizist:innen vor. Ein Termin wird noch bekannt gegeben. Alle bisherigen Artikel zu den Polizistenmorden hier.

Kerzen und Blumen vor der Kirche St. Remigius. Foto: Uwe Anspach/dpa-Bildunk

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur