Kusel-Morde: Offenbar keine DNA-Spuren von Florian V. an Tatwaffen

Erste Beweise könnten einen der beiden Tatverdächtigen im Fall der bei Kusel getöteten Polizeikräfte jetzt entlassen. Laut dem Anwalt von Florian V. sind keine DNA-Spuren seines Mandanten an den Tatwaffen gefunden worden.
Die Verdächtigen wurden in Sulzbach festgenommen. Archivfoto: BeckerBredel
Die Verdächtigen wurden in Sulzbach festgenommen. Archivfoto: BeckerBredel

Zwei Wochen nach den tödlichen Schüssen auf eine Polizistin und einen Polizisten nahe Kusel/Rheinland-Pfalz sitzen die beiden Verdächtigen Andreas S. und Florian V. weiter in Untersuchungshaft. Erste Beweise könnten V. jetzt entlasten.

Anwalt: Keine DNA-Spuren von V. an Tatwaffen

Wie der Verteidiger des 32-Jährigen, Christian Kessler, der „Bild“ sagte, seien keine DNA-Spuren seines Mandanten an den mutmaßlichen Tatwaffen, dem Schalldämpfer, dem Zielfernrohr und den sichergestellten Patronen entdeckt worden. Das hätten kriminaltechnische Untersuchungen ergeben, berichtet das Blatt am heutigen Dienstag (15. Februar 2022) mit Berufung auf den Anwalt.

Florian V.: Nur Andreas S. hat geschossen

V. hatte bei der Polizei ausgesagt, dass nur Andreas S. auf Alexander K. und Yasmin B. gefeuert habe. Der 32-Jährige habe „fassungslos verfolgt“, wie S. die Polizist:innen getötet habe. Dann habe der 38-Jährige V. noch gedroht: „Find‘ meinen Ausweis! Sonst lege ich dich neben die zwei.“

Innenminister: Mehr als ein Schütze

Die Staatsanwaltschaft dagegen geht davon aus, dass beide Verdächtigen geschossen haben. Angesichts der „Dynamik des Geschehens“ könnten die Schüsse nicht nur von einer Person abgegeben worden sein, hatte der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin (FDP) am Freitag gesagt.

Schmauchspuren-Analyse: Ergebnisse noch nicht da

Licht ins Dunkeln könnte auch eine Schmauchspurenuntersuchung bringen, die bei Andreas S. und Florian V. durchgeführt wurde. Die Rückstände entstehen beim Abfeuern einer Waffe und können sich auf der Haut oder der Kleidung ablegen. Das könnte S. und V. be-, aber auch entlasten. Analyse-Ergebnisse stünden noch aus, berichtet der „SR“. Laut dem Sender hat die Saar-Polizei derweil eine zwölfköpfige Ermittlungsgruppe gegründet. Sie soll auch klären, woher die Tatwaffen stammen.

Verwendete Quellen:
– Bild
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte