Frau in Trierer Hotel ermordet – Lebenslange Haft für 35-Jährigen

Wegen Mordes an seiner Freundin in einem Trierer Hotel ist ein 35-Jähriger heute zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Die tote Frau war in einem Hotel in der Trierer Innenstadt entdeckt worden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Paul Zinken
Die tote Frau war in einem Hotel in der Trierer Innenstadt entdeckt worden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Paul Zinken

Frau in Hotel ermordet – Lebenslange Haft für 35-Jährigen

Am heutigen Montag (9. Januar 2023) ist ein 35 Jahre alter Mann wegen Mordes an seiner Freundin in einem Trierer Hotel zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Mann habe die Frau Ende März 2022 aus Eifersucht heimtückisch von hinten auf dem Bett erwürgt, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz am Landgericht Trier. Anlass sei gewesen, dass die 38-Jährige Nachrichten in ihr Handy tippte: „Er mutmaßte, dass sie sich mit anderen Männern austauschte“, sagte die Richterin. „Das empfand er als Verrat.“

Der Ukrainer habe die Arg- und Wehrlosigkeit der Frau, die bäuchlings auf dem Bett lag, ausgenutzt. „Das Opfer war völlig überrascht.“ Er habe die Dusche laufen lassen, sodass sie ihn im Bad wähnte. Dann habe er zunächst ihren Kopf gegen die Matratze gedrückt, sie gewürgt und anschließend noch mit einem Bettlaken gedrosselt, „um sicherzustellen, dass sie auch tot ist“, sagte Schmitz.

Nach der Tat habe der 35-Jährige die Leiche in einem Bettkasten versteckt, wo sie dann bei Reinigungsarbeiten vom Hotelpersonal gefunden wurde. Wenige Tage später wurde der geflüchtete Mann in einem Zug bei Regensburg/Bayern festgenommen.

Frau war zunächst in Merzig angekommen

Laut Schmitz hatten die beiden seit längerem „eine lose, auf sexuellen Austausch beschränkte Beziehung geführt“. Im März war die Ukrainerin mit anderen Familienangehörigen vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet und in Merzig untergekommen. Dort habe sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter gelebt.

Am Tattag sei sie unter dem Vorwand, eine Freundin zu treffen, mit dem Zug von Merzig nach Trier gefahren. Dort habe sie sich mit dem Mann, der zuletzt im Raum Neuwied gelebt habe, verabredet. Nach einvernehmlichen Sex sei es dann zur Tat gekommen, sagte Schmitz.

Vorwürfe eingeräumt, dann bestritten

Der 35-Jährige hatte sich im Prozess nicht eingelassen, im Ermittlungsverfahren die Vorwürfe aber eingeräumt. Dass er im sogenannten letzten Wort dann die Vorwürfe bestritten habe, glaubte das Gericht ihm nicht. „Es besteht kein Zweifel, dass er sie zu Tode gebracht hat“, sagte die Richterin.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung hatte auf neun Jahre und sechs Monate Haft wegen Totschlags plädiert.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte