Geldtransporter-Überfall in Saarlouis: Verfahren gegen „berüchtigte französische Gangster“ eingeleitet

Die französische Polizei hat ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Verdächtige eingeleitet, die für einen Geldtransporter-Überfall in Saarlouis verantwortlich sein sollen. Was bisher zu den Personen bekannt ist:
Der Geldtransporter brannte völlig aus. Foto: BeckerBredel
Der Geldtransporter brannte völlig aus. Foto: BeckerBredel

Nach Geldtransporter-Überfall in Saarlouis: Verfahren gegen fünf Männer eingeleitet

Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter in Saarlouis-Lisdorf mit mehreren Verletzten hat die französische Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Verdächtige eingeleitet. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben aus Justizkreisen vom heutigen Mittwoch (18. Januar 2023) seien die Männer im Alter zwischen 45 und 56 Jahren gestern einem Untersuchungsrichter vorgeführt worden.

Bisher bekannte Details zu den Ermittlungen

Laut AFP wird gegen zwei der Verdächtigen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Hinzu kommen bei zwei anderen Vorwürfe der bandenmäßige Hehlerei, der Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie des bandenmäßigen bewaffneten Raubs. Weiter hieß es aus Justizkreisen, dass gegen den fünften Verdächtigen wegen bandenmäßigen bewaffneten Raubs und Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt werde.

Untersuchungshaft in vier Fällen

Untersuchungshaft sei für vier der verdächtigen Personen angeordnet worden. In einem Fall sei die Entscheidung diesbezüglich vertragt worden. Der Grund: dem Beschuldigten soll mehr Zeit für seine Verteidigung gegeben werden. Allerdings bleibe der Mann bis zur entsprechenden Anhörung in Haft, hieß es laut AFP ebenso aus Justizkreisen.

„Berüchtigte französische Gangster“

Nach Angaben der Nachrichtenagentur gehören die „berüchtigten französischen Gangster“ Loïc Delière und Abdelkrim Lho zu den Verdächtigen. Das habe eine mit dem „Verfahren vertrauten Quelle“ verlauten lassen. Auf AFP-Anfrage wollte sich Lhos Anwalt nicht dazu äußern. Die beiden zuvor genannten Verdächtigen seien bereits wegen eines Geldtransporter-Überfalls im Jahr 2000 zu „langjährigen Haftstrafen“ verurteilt worden.

Hintergrund

Bei dem Überfall in Lisdorf warteten die Täter laut der Saarbrücker Polizei in einem Kleinwagen an einer Kreuzung auf den Transporter. Sie rammten das Fahrzeug, als es abbog – und stoppten den Transporter so. Anschließend seien das Feuer eröffnet und ein Sprengsatz im hinteren Bereich des Transporters gezündet worden. Beide Fahrzeuge – sowie daneben stehende Pkw – gerieten dabei in Brand.

Verletzt wurden Polizeibeamte und ein Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens. Die Täter flohen mit erbeutetem Bargeld in Richtung Frankreich. In dem Geldtransporter sollen sich laut „Bild“-Zeitung acht Millionen Euro befunden haben. Die Polizei ging davon aus, dass der Überfall minutiös geplant war.

Verwendete Quellen:
– Nachrichtenagentur AFP
– eigene Berichte