Mann bestreitet Mordversuch mit Auto in Saarwellingen – Tochter nennt ihn „gewalttätigen Psychopathen“

Wegen versuchten Mordes an seiner Frau muss sich seit dem heutigen Montag ein 49-Jähriger vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Zum Prozessauftakt wurde das Statement des Angeklagten von seinem Anwalt verlesen. Auch die Familie kam zu Wort.
Wegen versuchten Mordes muss sich ein 49-Jähriger (rechts) verantworten. Foto: BeckerBredel
Wegen versuchten Mordes muss sich ein 49-Jähriger (rechts) verantworten. Foto: BeckerBredel

Prozessbeginn wegen versuchten Mordes – Mann (49) angeklagt

Am heutigen Montag (20. März 2023) ist vor dem Landgericht Saarbrücken ein Prozess wegen versuchten Mordes gestartet. Der Tatvorwurf gilt einem 49 Jahre alten Mann. Dieser soll am 26. September 2022 seine geschiedene Ehefrau in der Lebacher Straße in Saarwellingen mehrmals absichtlich überfahren haben.

Der Anklage zufolge soll er zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass die Frau an den Folgen des Zusammenpralls stirbt, geht aus einem „SR“-Bericht hervor. Mindestens dreimal soll der Tatverdächtige die heute 48-Jährige überfahren haben.

Mann bestreitet Mordversuch mit Auto in Saarwellingen

Wie „Bild“ berichtet, gab es zum Prozessauftakt ein Statement des Angeklagten zu hören – verlesen von seinem Verteidiger Sascha Loth. Demnach habe der 49-Jährige den „Vorfall an sich“ zugegeben – den Vorwurf des versuchten Mordes aber bestritten. „Er wollte ihr lediglich einen Denkzettel verpassen, damit die Provokationen aufhören“, wird Loth auf Grundlage der Stellungnahme des Tatverdächtigen zitiert. Demnach soll der Angeklagte von seiner Frau permanent beleidigt und unter Druck gesetzt worden sein.

Der 49-Jährige habe laut verlesenem Statement seine mittlerweile geschiedene Frau mit dem Auto erschrecken wollen. Er hätte dann jedoch zu spät gebremst. Das mehrfache Überfahren erklärte er damit, dass er zunächst den falschen Gang eingelegt und anschließend den Motor des Pkw abgewürgt hätte, berichtet „Bild“. Nach Angaben des Medienberichts schilderten Zeug:innen hingegen, der Tatverdächtige hätte mindestens einmal die Chance gehabt, an dem Opfer vorbeizufahren.

Frau schwebte in Lebensgefahr

Die Frau erlitt zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Angriffs lebensgefährliche Verletzungen und kam in ein Krankenhaus. Wenig später war bekannt geworden, dass sie sich außer Lebensgefahr befindet.

Tochter nennt Vater „gewalttätigen Psychopathen“

Laut „Bild“ kam zum Prozessbeginn auch die Familie des Angeklagten zu Wort. „Ihr Vater sei ein ‚gewalttätiger Psychopath‘, den sie hasse“, wird die Tochter des Tatverdächtigen zitiert. Ihrer Aussage zufolge soll der 49-Jährige sie, ihre Brüder und ebenso seine Frau mehrmals geschlagen haben. Das hätte auch der Sohn des Angeklagten bestätigt.

Polizei musste bereits mehrfach bei Ehe-Streits eingreifen

Das Ehepaar lebte nach Angaben des Polizeipräsidiums Saar getrennt und war den Beamt:innen bekannt. Sie hatten dort schon einige Male wegen Streitigkeiten eingreifen müssen.

Prozess wird fortgesetzt

Wie die „SZ“ berichtet, wird der Prozess fortgesetzt. Bislang seien fünf Verhandlungstage angesetzt. Im Mai könnte das Urteil fallen.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung
– Bild Saarland