Missbrauchsskandal: Keine Ermittlungen im Umfeld von Dillinger

Die Staatsanwaltschaft will im Fall des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger keine Ermittlungen in dessen Umfeld durchführen. Es gebe keine Hinweise auf weitere Beteiligte.
Der Friedrichsthaler Priester Edmund Dillinger hat offenbar jahrzehntelang Minderjährige missbraucht. Foto: Wikimedia Commons/Okami-san/CC3.0-Lizenz/Bild bearbeitet
Der Friedrichsthaler Priester Edmund Dillinger hat offenbar jahrzehntelang Minderjährige missbraucht. Foto: Wikimedia Commons/Okami-san/CC3.0-Lizenz/Bild bearbeitet

Keine Ermittlungen im Umfeld von Edmund Dillinger

Nach der Sichtung von über 700 Fotos mit mutmaßlich kinderpornografischen Inhalten im Fall Edmund Dillinger will die Staatsanwaltschaft Saarbrücken keine Ermittlungen im Umfeld des verstorbenen Priesters einleiten. Das berichtet der „SR“.

Material gebe keine Hinweise auf weitere Beteiligte

Demnach habe das Material, das im Haus von Dillinger gefunden wurde, keinen Anfangsverdacht auf noch lebende oder tote Beteiligte ergeben. Auch Hinweise auf weitere verfolgbare Straftaten seien nicht aufgetaucht.

Über 700 Aufnahmen im Haus des Priesters gefunden

Dillinger war im November 2022 verstorben. Sein Neffe hatte daraufhin im Haus des Priesters in Friedrichsthal über 700 Aufnahmen gefunden. Die Staatsanwaltschaft hat diese nun untersucht, um zu prüfen, ob es Hinweise auf sogenannte Kinderpornografie, nicht verjährten sexuellen Missbrauch oder lebende Täter gibt.

Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Neffen

Unterdessen überprüft die Staatsanwaltschaft Mainz, ob sich der Neffe schuldig gemacht haben könnte. Dieser hatte das Material mit den mutmaßlich kinderpornografischen Inhalten erst nach fünf Monaten der Polizei übergeben. Bislang kamen die Ermittlungen zu keinem Ergebnis. Der Anwalt des Neffen wolle Stellung beziehen.

Bistum Trier soll von Vorwürfen gewusst haben

Die Missbrauchsvorwürfe gegen Dillinger schlugen hohe Wellen. Zuletzt tauchte ein Dokument auf, das die Vermutung nahelegt, dass das Bistum Trier davon gewusst und die Vorwürfe sogar vertuscht haben könnte.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Foto: Okami-san – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0