Verstörende Briefe des Schützen von Klarenthal aufgetaucht

Nach den Schüssen von Saarbrücken-Klarenthal kommen immer weitere Details zum Schützen ans Tageslicht. Eine Zeitung berichtet jetzt über Briefe, die der 67-Jährige an Behörden geschrieben haben soll.
Stundenlang dauerte der Einsatz in Klarenthal. Foto: BeckerBredel
Stundenlang dauerte der Einsatz in Klarenthal. Foto: BeckerBredel

Der Schütze, der am Freitag auf Polizisten in Saarbrücken geschossen haben soll, hat sich laut Ermittlern im Anschluss wohl selbst getötet. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er sich erschossen hat“, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Dienstag (7. Juni 2022) mit.

Schütze tot in Wohnung aufgefunden

Es habe eine Obduktion gegeben, das Todesermittlungsverfahren sei aber noch nicht abgeschlossen. Michael E. war am Freitag nach einem Großeinsatz der Polizei tot in seiner Wohnung gefunden worden.

Mann schoss aus Wohnung auf Polizei

Der Rechtsanwalt und Jäger hatte am Morgen im Stadtteil Klarenthal einen Polizisten angeschossen und schwer verletzt. Anschließend hatte er sich laut Polizei über Stunden in seiner Wohnung verbarrikadiert und gezielt auf Absperrung und Fahrzeuge der Polizei geschossen. Die Polizei hatte auch einen Schusswechsel zwischen Täter und Polizei gemeldet. Nach vorläufigem Ergebnis sei nicht davon auszugehen, dass der 67-Jährige dabei tödlich verletzt wurde, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Verstörende Briefe von Saarbrücker Schützen

Der Zeitung „Rheinpfalz“ legen Dokumente vor, die verstörend wirken. So bezeichnete Michael E. sich in einem Brief ans Amtsgericht im Februar als „einen der besten Kampfschützen Europas“. Im März schrieb er in einem Schriftsatz in einem anderen Verfahren, dass nur sein Hund ihn davor bewahrt habe, vier Menschen zu erschießen, die sich ihm in feindseliger Haltung genähert hätten. Noch im Mai habe der Saarbrücker einer Behörde geschrieben, dass er sich „nicht waffenlos einem Aggressor ergeben“ werde.

Behörden wollten Mann Waffen wegnehmen

Die Polizei war am Freitag vor Ort, um die Waffenbehörde der Stadt Saarbrücken dabei zu unterstützen, bei dem Mann Waffen und Munition sicherzustellen. Die Behörde hatte ihm zuvor die Waffenbesitzkarte entzogen, nachdem er nach Angaben des Verwaltungsgerichts des Saarlandes „polizeirechtlich und waffenrechtlich“ in Erscheinung getreten war.

„Vielzahl“ von Waffen entdeckt

Ein Sprecher der Polizei in Saarbrücken sagte am Dienstag, bei dem Mann sei „eine Vielzahl“ von Waffen sichergestellt worden. Über die Zahl konnte er keine Angaben machen. „Sie sind noch nicht gezählt.“ Auch eine Begutachtung der Waffen stehe noch aus.

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Polizist geht es wieder besser

Den angeschossenen Polizisten geht es mittlerweile wieder besser. „Er wird wieder gesund und in den Dienst zurückkehren können“, zitiert die „Rheinpfalz“ Innenminister Reinhold Jost (SPD). Der Beamte war schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
Rheinpfalz
– eigene Berichte