70.000 mögliche Impfungen in Saar-Impfzentren bis Jahresende – So kommt ihr an die Termine

Wie soll im Saarland die landesweite Impfkampagne bis Ende 2021 auslaufen? Darüber beraten derzeit Ärzt:innen und Persönlichkeiten aus der Politik. Dass der Bundesgesundheitsminister die Menge des Impfstoffs von Biontech deckeln will, sorgt für Ärger in den Praxen - es drohen Konsequenzen. Derweil gehen in Kürze wieder die Impfzentren an den Start. Das sind die Ergebnisse des Online-Impfgipfels in der Übersicht:
Bis Jahresende sollen in den Saar-Impfzentren 70.000 Termine vergeben werden. Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Rober Solsona
Bis Jahresende sollen in den Saar-Impfzentren 70.000 Termine vergeben werden. Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS | Rober Solsona

Im Saarland sollen bis zum Jahresende insgesamt 300.000 Corona-Impfungen möglich sein. Alle Impfberechtigten seien aufgerufen, das flächendeckende Angebot zu nutzen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag (22. November 2021) nach einem Online-Impfgipfel mit, zu dem Ministerin Monika Bachmann (CDU) kurzfristig eingeladen hatte. Anlass war die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Liefermengen des Biontech-Impfstoffes an die Ärzteschaft zu deckeln. Dies sei für Bachmann „nicht akzeptabel“.

Saar-Impfzentren sollen am Montag öffnen

Mit Vertreter:innen aus dem Gesundheitswesen und Landräten habe sich das Ministerium bei dem Impfgipfel auf Eckpunkte geeinigt. Dazu zählt, dass die Impfzentren in Büschfeld, Saarlouis und Neunkirchen am nächsten Montag ihren Betrieb aufnehmen sollen. Der Standort Saarbrücken werde voraussichtlich zum Jahresbeginn öffnen. Im Impfzentrum in Büschfeld werde ausschließlich Moderna geimpft. Alle weiteren Impfzentren würden sowohl ein Impfangebot mit Biontech als auch Moderna vorhalten.

So kommt ihr an die Termine

Bis Jahresende sollen in den Impfzentren 70.000 Termine vergeben werden, die online oder telefonisch gebucht werden (Tel. (0681)5014422) können. Laut Ministerium soll das Buchungsportal am Wochenende freigeschaltet werden. Ab Januar seien dann weitere Impftermine rollierend im Buchungsportal verfügbar.

„An der Einführung einer zweiten Schicht in den Impfzentren sowie der Aufrechterhaltung der mobilen Impfangebote wird mit Hochdruck gearbeitet„, hieß es vom Ministerium. Eine entsprechende Ausschreibung für medizinisches Personal laufe aktuell landesweit. Dies werde die Zahl der buchbaren Termine weiter erhöhen.

Sonderimpftermine geplant

Zudem planten viele Ärzt:innen zusätzlich Sonderimpftermine. Auch die saarländischen Krankenhäuser würden Impfangebote für medizinisches Personal machen. Darüber hinaus sollen auch die Betriebsärzt:innen die Impfkampagne unterstützen. Sie seien im Zusammenhang mit der Einführung der 3G-Regelung (Geimpft, Genesen, Getestet) am Arbeitsplatz gebeten worden, ein Impfangebot in den Unternehmen vorzuhalten.

Debatte um Biontech-Lieferungen

Die Kassenärztliche Vereinigung hatte mitgeteilt, dass viele niedergelassene Ärzt:innen im Saarland angekündigt hätten, sich wegen der bevorstehenden Kontingentierung aus der Impfung zurückzuziehen. Mit der Ankündigung, die Liefermengen von Biontech auf 30 Dosen pro Arzt beziehungsweise Ärztin zu begrenzen, „würgt der Bundesgesundheitsminister den Impfturbo ab und verursacht Chaos in den Praxen“, so die KV. Befürchtet wird, dass bundesweit Millionen von Menschen angerufen werden müssten und Millionen unerfreuliche, konfliktbeladene Gespräche drohten. Diese Zeit und Energie fehle für die dringend notwendigen Impfungen und gehe auch zulasten der normalen Versorgung.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte