Corona-Überwachung von Saar-Abwasser gestartet

An deutschlandweiten Pilotprojekten zur Überwachung des Abwassers auf das Coronavirus nimmt unter anderem auch Saarbrücken teil. Mittlerweile haben die systematischen Untersuchungen begonnen. So funktioniert das Ganze:
Das Saar-Abwasser wird auf Corona untersucht. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Frank Rumpenhorst | (rechts) dpa/picture alliance/Arnulf Stoffel
Das Saar-Abwasser wird auf Corona untersucht. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Frank Rumpenhorst | (rechts) dpa/picture alliance/Arnulf Stoffel

Startschuss für Projekte zur Coronavirus-Überwachung im Abwasser

An deutschlandweiten Pilotprojekten zur Überwachung des Abwassers auf das Coronavirus nehmen unter anderem auch Saarbrücken und Neustadt an der Weinstraße teil. Wie die drei an der Koordination beteiligten Bundesministerien für Umwelt, Gesundheit und Forschung mitteilten, haben an 20 Standorten in ganz Deutschland systematische Untersuchungen des Abwassers auf Sars-CoV-2 begonnen. Grundlage ist die Analyse von Stuhl-Ausscheidungen, in denen sich den Angaben zufolge das Coronavirus nachweisen lässt – darüber lässt sich demnach die Verbreitung des Virus in einer bestimmten Region nachvollziehen.

Beteiligt sind mehrere Landeshauptstädte. Sie erhalten eine Förderung der EU-Kommission in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Ziel ist es, unter anderem herauszufinden, ob ein flächendeckender Einsatz der Methode sinnvoll wäre.

„Aus gesundheitspolitischer Sicht hat das Monitoring das Potenzial, sich zu einem zentralen Baustein der Früherkennung und Überwachung von pandemischen Erregern weiterzuentwickeln“, erklärte Sabine Dittmar, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Auf die ergänzende Überwachung des Abwassers setzten die beteiligten Ministerien „große Hoffnungen“, sagte die SPD-Politikerin. „Eine Toilette benutzen wir alle, und zwar mehrmals am Tag. Viren und RNA-Schnipsel werden ausgeschieden und können durch die moderne Diagnostik detektiert werden.“ Die Stuhl-Ausscheidungen würden recht zuverlässige Anhaltspunkte auf die Entwicklung der Inzidenz, also der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, liefern.

Das Abwassermonitoring wird den Angaben zufolge bislang nur in sehr wenigen Ländern flächendeckend eingesetzt, um Sars-CoV-2 oder auch andere Viren nachzuweisen. Beispiele sind Kanada, die Niederlande und Australien. Viele Länder innerhalb und außerhalb der EU bauen ihre Kapazitäten für den Einsatz der Methode aktuell aus.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht