Neue Corona-Welle beutelt Gastronomie im Saarland: Gourmet-Restaurant muss eine Woche schließen

Das Saarland führt das bundesweite Inzidenz-Ranking an. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Gastronomie im Land. Welches Saarbrücker Restaurant aktuell aufgrund mehrerer Corona-Fälle schließen muss - und was ein saarländischer Sternekoch dazu sagt.

Wer sich an diesem Wochenende auf einen schönen Abend im Saarbrücker Restaurant „Jouliard“ gefreut hatte, der hatte Pech: Am späten Freitagabend (30. September 2022) kam die Absage über die Instagram-Seite des Gourmet-Restaurants in der Scheidter Straße. „CLOSED“ prangte auf dem Foto des Restaurant-Eingangs. Dazu die Mitteilung: „Unser Restaurant bleibt aufgrund mehrerer Coronafälle im Team ab sofort und bis auf Weiteres geschlossen.“

Saarland führt das bundesweite Inzidenz-Ranking an

Damit fiel für die Gäste der Samstagabend-Genuss ins Wasser. Und auch während der kommenden Woche bleibt das Restaurant wohl fast komplett geschlossen: „Wir planen derzeit kommenden Freitag, 7.10.22, wieder zu öffnen“, heißt es bei Instagram. Dabei machte „Karls Menü“ von Jouliard-Inhaber Karl Fluhr Lust auf einen sehr genussvollen Abend: Zuerst sollte es eine „getrüffelte Pilzterrine mit Zwetschge, Haselnuss und Brioche“ geben, zum Hauptgang dann „Lammrücken mit Tomaten, Artischocken und Parmesanschaum“.

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Die Corona-Welle ist im Saarland angekommen – und beutelt aktuell wieder die Gastronomie. Die Corona-Zahlen vom Samstag zeigen recht steil nach oben: Im Saarland sind innerhalb von 24 Stunden 1.381 Corona-Neuinfektionen hinzugekommen (Samstag der Vorwoche: 870). Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist die Sieben-Tage-Inzidenz für den Samstag mit 842,1 aus (Vorwoche: 501,3). Der Kreis Saarlouis durchbrach sogar die 1.000er Marke.

Damit führt das Saarland die aktuelle Inzidenz-Liste aller Bundesländer deutlich an: Auf die saarländische Höchstmarke von 842,1 folgt Bayern mit 705,8 – wo in München das Oktoberfest gerade die Fälle nach oben katapultiert hat.

Warum Corona die Restaurants doppelt trifft

Vor der Gastronomie macht die Welle nicht halt – wie nicht nur das Beispiel des Saarbrücker „Jouliard“ zeigt. Ein saarländischer Sternekoch erklärte kürzlich im Hintergrund-Gespräch mit SOL.DE: „Wir lassen unser Personal konsequent nur noch mit Maske zu den Gästen.“ Die Maßnahme soll zum einen die Restaurantbesucher:innen vor einer zufälligen Ansteckung schützen.

Vor allem will der Spitzengastronom Infektionswellen in seinem Restaurant-Team vermeiden. Denn seit Corona leide die Gastro-Branche ohnehin unter akutem Personalmangel, weil sich viele während der verschiedenen Lockdowns dauerhaft beruflich umorientiert haben und in neue Jobs gegangen sind. Für Restaurant-Betreiber:innen sei dies ein doppelter Schlag, sagt der Spitzenkoch. Viele Gastro-Betriebe haben die Service-Zeiten bereits einschränken müssen – und streichen zum Beispiel den Mittagstisch.

Was die Corona-Verordnung ab 1. Oktober vorschreibt

Die seit dem 1. Oktober geltende Corona-Verordnung schreibt dagegen keine Maskenpflicht in Restaurants oder Hotels vor. Auf der Website des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA heißt es dazu mit Blick aufs Saarland: „Für das Gastgewerbe gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen besonderen Corona-Schutzmaßnahmen (z.B. Masken-, Abstands- und oder Testpflichten) mehr.“ Inhaber von Geschäften oder Gastro-Einrichtungen können aber von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und eine Maskenpflicht vorschreiben.

Das „Jouliard“-Team hofft jedenfalls, bald wieder öffnen zu können und wünscht seinen Gästen: „Bleibt gesund, wir freuen uns auf euren nächsten Besuch!“

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– Instagram-Post von Jouliard
– Website des DEHOGA