Aldi will Billigfleisch komplett streichen – Umstellung auf höhere Haltungsformen

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd wollen bis 2030 auch ihr Sortiment bei gekühlten Fleisch- und Wurstwaren voll auf die beiden höchsten Tierhaltungsformen umstellen.
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Aldi hat große Pläne: Bis 2030 soll in allen Nord- und -Süd-Filialen nur noch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren mit den beiden höchsten Haltungsformen drei und vier verkauft werden. Das teilte der Discounter am Donnerstag (9. Februar 2023) mit.

Den Schritt begründet Aldi mit dem Fleischkonsum in Deutschland. Fast die Hälfte des jährlichen Fleischkonsums entfalle auf Fleisch- und Wurstwaren, hieß es. Daher komme dem Absatz dieser Ware eine „große Bedeutung beim tierwohlgerechteren Umbau der Nutztierhaltung“ zu.

Discounter will striktem Stufenplan folgen

Geplant ist laut dem Unternehmen, einem klar definierten Stufenplan zu folgen. Demnach wolle Aldi bis 2025 vollständig auf Waren aus Haltungsform eins verzichten – das bedeutet „Stallhaltung“ und entspricht dem gesetzlichen Mindeststandard in der Tierhaltung. Bis 2026 soll ein Drittel der Fleisch- und Wurstwaren aus Haltungsform drei und vier stammen. Für 2030 ist das Ziel, dass die Ware vollständig auf die höheren Stufen umgestellt wird.

ALDI stellt auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren vollständig auf die Haltungsformen 3 und 4 um. Foto: Aldi

Die Ausweitung des Haltungswechsels auf gekühlte Fleisch- und Wurstwaren sei für Aldi der „nächste logische Schritt“. Damit werde den Lieferanten sowie den Landwirtinnen und Landwirten ermöglicht, dass ein größerer Teil des Tieres besser vermarktet werden kann.

Lob von Greenpeace

Zu der öffentlichen Mitteilung von Aldi hat auch Greenpeace Stellung genommen. Die Organisation begrüßt, dass „Billigfleisch im Supermarkt mehr und mehr zum Auslaufmodell“ werde. „Billigfleisch auch in diesem Segment aus den Regalen zu nehmen, bedeutet weniger Tierleid und mehr Schutz fürs Klima“, sagt Christiane Huxdorff, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung von Aldi, 09.02.2023
– Statement von Greenpeace, 09.02.2023