Energiekrise: Finanzministerium soll 200-Milliarden-Euro-Kredit erhalten

Die steigenden Energiepreise belasten Bürger:innen sowie Unternehmen. Um das abzufangen, hat die Bundesregierung nun einen milliardenschweren Abwehrschirm auf den Weg gebracht. Er soll auch durch die geplante Gaspreisbremse finanziert werden.
Die Bundesregierung hat am Freitag (7. Oktober 2022) einen milliardenschweren Abwehrschirm auf den Weg gebracht. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Die Bundesregierung hat am Freitag (7. Oktober 2022) einen milliardenschweren Abwehrschirm auf den Weg gebracht. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Bundesregierung bringt milliardenschweren Abwehrschirm auf den Weg

Die Bundesregierung hat den milliardenschweren Abwehrschirm zur Entlastung von Bürger:innen und Unternehmen angesichts hoher Energiepreise auf den Weg gebracht. Das Finanzministerium gab am heutigen Freitag (7. Oktober 2022) einen Entwurf zur Ertüchtigung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds in die Ressortabstimmung. Laut Entwurf soll das Finanzministerium für dieses Jahr ermächtigt werden, für den Fonds Kredite von 200 Milliarden Euro aufzunehmen.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) als Sondervermögen soll künftig der Abfederung der Folgen der Energiekrise dienen, insbesondere von Preissteigerungen bei Gas und Strom in Deutschland, wie es im Entwurf heißt. Dieser lag der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vor.

Gaspreisbremse soll über Abwehrschirm finanziert werden

Finanziert werden soll über den WSF unter anderem die geplante Gaspreisbremse. Außerdem sollen finanziell angeschlagene Energieversorger gestützt werden, die wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen zu hohen Preisen Ersatz am Markt beschaffen müssen. Die dafür geplante umstrittene Gasumlage wurde abgeschafft.

Die Bundesregierung hatte einen Abwehrschirm von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher:innen und Unternehmen wegen der stark steigenden Energiepreise zu unterstützen.

Der WSF war in der Corona-Krise zur Rettung größerer Unternehmen wie der Lufthansa gebildet worden und wird nun wiederbelebt. Das Volumen von 200 Milliarden Euro sei „erheblich“, aber gemessen an der Größe und Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft verhältnismäßig und langfristig tragbar, heißt es im Entwurf. Eine Umpriorisierung von bestehenden Maßnahmen im Bundeshaushalt sei angesichts der weiterhin notwendigen anderweitigen Maßnahmen zur Milderung der Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs nicht möglich.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur