Glühwein im Test: Das sind die Gewinner und die Verlierer

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat jetzt alle Ergebnisse eines großen Glühwein-Tests vorgestellt. Dafür waren Produkte verkostet und im Labor analysiert worden. Wie gut sind die Getränke wirklich? Das sind die Gewinner und Verlierer der Analyse:
24 Glühweine wurden getestet. Foto: Pixabay
24 Glühweine wurden getestet. Foto: Pixabay

Glühwein im Test

Der Duft (und Geschmack) von Glühwein gehört für viele Menschen zur Adventszeit. So lassen sich nicht nur Besuche von Weihnachtsmärkten versüßen, sondern auch gemütliche Abende auf dem Sofa. Entsprechende Glühweine werden momentan zahlreich im Handel angeboten. Aber welche Tropfen sind auch eine Sünde wert? Die Zeitschrift „Öko Test“ hatte vor etwa zwei Wochen neun Ergebnisse einer Glühwein-Analyse vorgestellt.

Mit Stand vom Freitag (1. Dezember 2023) liegt die gesamte Auswertung vor, wie aus der Webseite hervorgeht. Insgesamt wurden 24 Glühweine verkostet und im Labor analysiert, darunter Bio-Produkte, Eigenmarken von Discountern und der bekannte Nürnberger Glühwein. Das sind die zentralen Ergebnisse:

  • 13 Produkte schnitten mit „sehr gut“ ab und sind empfehlenswert
  • für einen Glühwein gab es lediglich die Bewertung „ausreichend“
  • Kritik an den Getränken äußerten die Tester:innen für Pestizidrückstände und sensorische Mängel

Das sind die Testsieger

Von insgesamt 24 getesteten Produkten wurden 13 mit „sehr gut“ bewertet. Diese Glühweine schafften es ganz nach oben auf das vorweihnachtliche Siegertreppchen:

  • „Alnatura Glühwein“ von Alnatura
  • „Heißer Hirsch“ von Acht Grad Plus
  • „Nürnberger Rauschgold Engel Bio- Glühwein“ von der Weinkellerei Hechtsheim
  • „Pfaffmann Bio Winzerglühwein Rot, Bioland“ vom Weingut 1616 Pfaffmann Heinz Stiftung
  • „Rewe Feine Welt Glühwein aus Bio-Rotwein“ von Rewe (Kunzmann Weinkellerei)
  • „Voelkel Hygge Glühwein, rot“ von Voelkel
  • „1112 Elfhundert Zwölf Roter Glühwein“ von Markgräflich Badisches Weinhaus
  • „Heil Glühwein“ von Kelterei Heil
  • „Premium Glühwein, rot“ von Aldi Nord (Andreas Oster Weinkellerei)
  • „Rotkäppchen Glühwein“ von Rotkäppchen-Mumm
  • „Rotwild Glühwein“ von Peter Mertes Weinkellerei
  • „Wolfsglut Winterglühwein, rot“ von Villa Baden Weinkontor
  • „Würziger, Aromatischer Glühwein“ von Aldi Nord/AldiSüd (Hauser Weinimport)

Diese Glühweine schaffen ein „gut“

Für sieben Glühweine wurde die Note „gut“ vergeben:

  • „Freixenet Mederaño Glühwein“ von Freixenet
  • „GWF Winzerglühwein, rot“ von der Winzergemeinschaft Franken
  • „Hans Baer Dornfelder Glühwein“ von der Weinkellerei Hechtsheim
  • „Kunzmann Weinkellerei Glühwein aus Bio-Rotwein“ von der Kunzmann Weinkellerei
  • „Snöflingor Vinglögg, rot“ von der Zimmermann-Graeff & Müller Weinkellerei
  • „Vintersaga Vinglögg“ von Ikea
  • „Weineck´s Glühwein“ von Penny (Hauser Weinimport)

Das sind die Schlusslichter

Und das sind die vier Schlusslichter für die Tester:innen:

  • Note „befriedigend“: „Nürnberger Glühwein Christkindles Markt“ von der Gerstacker Weinkellerei
  • Note „befriedigend“: „Weihnachts Glühwein“ von Norma (Weico Weinkellerei)
  • Note „befriedigend“: „WVB Glühwein Premium“ von Winzer von Baden
  • Note „ausreichend“: „Omas Glühwein (Omas Glühweinbude)“ von St. Lorenz Weinkellerei

Kritik für jeden zweiten Glühwein

Geschulte Sensorik-Fachleute hatten „Öko Test“ zufolge an jedem zweiten Glühwein etwas zu bemängeln. In dem bei Norma eingekauften „Weihnachts Glühwein“ stellten sie eine „unsaubere“ Note sowohl im Geruch als auch im Geschmack fest. Im Falle von „Omas Glühweinbude Omas Glühwein“ habe man die Verpackung schmecken können. Das Produkt wird im Verbundkarten geliefert.

Punktabzug gab es auch bei Geschmacksnoten, die laut den Tester:innen nicht zu Glühwein passen. Im „Heil Glühwein“ sowie im „Weineck’s Glühwein“ machten die Geschmacks-Tester „leicht glühweinuntypische“ oder auch „leicht glühweinfremdartige“ Aromatisierungen aus. Vielen Produkten attestierten die Fachleute darüber hinaus, dass sie „wenig nach Gewürzen“ riechen. Das sei allerdings nicht allzu weit in die Bewertung eingeflossen. Denn die Gewürznote gehöre zwar zum Glühwein. Manche mögen’s aber eher dezent, so „Öko Test“.

Auch seien fünf Glühweine mit relativ hohen Vanillingehalten aufgefallen. Das Labor habe den mit Abstand höchsten Wert an Vanillin im „Nürnberger Glühwein Christkindles Markt-Glühwein“ festgestellt.

Zudem schmecke man in drei Viertel der Weine mindestens eine Pestizid-Spur. In den Produkten der Winzer von Baden (WVB) und der Winzergemeinschaft Franken (GWF) „wies das Labor sogar Spuren von jeweils drei Spritzgiften nach“, hieß es.

Zur Vorgehensweise

Laut „Öko Test“ waren die 24 Produkte in verschiedenster Hinsicht analysiert worden. In Bezug auf Geschmack oder Geruch habe man sich an einer Stellungnahme des Arbeitskreises lebensmittelchemischer Sachverständiger orientiert. Denn eine gesetzliche Definition für Geschmack/Geruch gebe es nicht. „Geschulte Sensorik-Experten haben die Produkte für uns verkostet“. In einem Speziallabor hatte „Öko Test“ nach eigenen Angaben zudem eine umfangreiche Analyse der Aroma-Spektren in Auftrag gegeben. So sei etwa die Authentizität des Vanillearomas überprüft worden.

Übrigens: auch Laien, „Kolleginnen und Kollegen von ‚Öko Test'“, waren der Webseite zufolge zur Verkostung erschienen. Allerdings sei die Laienverkostung nicht in eine Bewertung eingegangen. Die „bewertungsrelevante sensorische Prüfung“ habe man den Profis überlassen.

Verwendete Quellen:
– Webseite von „Öko Test“