„Halbgare Mutmaßungen“: GDL greift Karl Lauterbach an

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kritisiert im Zuge weiterer Bahnstreiks den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach wegen "halbgarer Mutmaßungen". Dieser hatte erklärt, dass der Streik angesichts der Corona-Pandemie "rücksichtslos" sei.
Der GDL Vorsitzende Claus Weselsky kritisiert SPD-Politiker karl Lauterbach scharf. Symbolfotos: Kay Nietfeld & Christoph Soeder/dpa-Bildfunk
Der GDL Vorsitzende Claus Weselsky kritisiert SPD-Politiker karl Lauterbach scharf. Symbolfotos: Kay Nietfeld & Christoph Soeder/dpa-Bildfunk

Obwohl bereits in der vergangenen Woche der Bahnverkehr durch Streiks teilweise lahmgelegt wurde, ist die Deutsche Bahn (DB) bislang nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingegangen. Die GDL ruft daher in den kommenden Tagen erneut zu Lokführerstreiks auf.

Lauterbach: Streik „auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung“

In ihrer Pressemitteilung kritisiert die Gewerkschaft zudem nicht nur den Arbeitgeber, sondern auch den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach scharf. Dieser hatte der Funke Mediengruppe zuvor erklärt, dass der Streik zu mehr Corona-Infektionen führen werde. Seiner Einschätzung nach trügen überfüllte Züge zur Verbreitung der Delta-Variante bei. Den Tarifstreik „auf dem Rücken der gesunden Bevölkerung“ halte Lauterbach für „ziemlich rücksichtslos“.

Weselsky: „Gezielte Schmutzkampagne gegen die GDL“

Der Vorsitzende der GDL, Claus Weselsky, wehrte sich nun gegen die Vorwürfe. „Das ist nur der neueste Tiefpunkt in einer langen Reihe gezielter Schmutzkampagnen gegen die GDL,“ erklärt er in der Mitteilung. Eine gemeinsame wissenschaftliche Studie von DB und Charité Research Organisation habe ergeben, dass es keinerlei erhöhtes Erkrankungsrisiko für Fahrgäste und Zugpersonal gebe. Die Aussagen Lauterbachs seien damit widerlegt.

GDL wirft Gesundheitsexperten „halbgare Mutmaßungen“ vor

„Statt, dass fachfremde Politiker sich mit halbgaren Mutmaßungen in die Debatte einmischen, sollte der Eigentümer Bund endlich handeln und die DB zur Einsicht bewegen. Nur so kann weiterer Schaden vom System Eisenbahn abgewendet werden“, ergänzt Weselsky.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der GDL
– Funke Mediengruppe