Hamsterkäufe sorgen für teils leere Regale – diese Lebensmittel sind besonders gefragt

Verbraucher:innen in Deutschland kaufen seit Putins Angriff auf die Ukraine bestimmte Produkte mehr als doppelt so oft. Die Folge: Engpässe im Handel. Jetzt haben Marktforschende ermittelt, welche Artikel besonders davon betroffen sind.
Hamsterkäufe sorgen in einigen Einkaufsmärkten für leere Regale. Fotos: Florian Blaes/newstr
Hamsterkäufe sorgen in einigen Einkaufsmärkten für leere Regale. Fotos: Florian Blaes/newstr

Einkaufsverhalten ändert sich

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat offenbar auch zu einer Veränderung des Einkaufsverhaltens in Deutschland geführt. In diesem Zusammenhang zitierte die „Welt am Sonntag“ aus dem aktuellen Handelspanel des Marktforschungsinstituts IRI: Momentan sorgen Hamsterkäufe „für Absatzsteigerungen und teils leere Regale bei einigen Grundnahrungsmitteln“. Darüber berichtet hatte unter anderem unser Schwesterportal „news-trier.de“ (kurz: „newstr“).

Diese Produkte sind besonders gefragt

Laut „Welt am Sonntag“ sowie der IRI-Auswertung seien insbesondere Speiseöle, Mehl und Reis gefragt. Aber auch Kartoffelpüree und Nudeln würden verstärkt eingekauft. Dem Medienbericht zufolge lagen etwa die Verkaufszahlen für Mehl in Supermärkten und Drogeriemarkt-Filialen in der ersten Märzwoche 82 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2021. Sogar 170 Prozent mehr sollen es in der Folgewoche gewesen sein.

Begrenzte Ausgabe einiger Produkte

Wie unter anderem „newstr“ berichtet, kommt es in einigen Supermärkten zu begrenzten Ausgaben einiger Produkte – auch im Saarland. Konkret heißt das: Kund:innen dürften nur bestimmte Mengen kaufen. Ein Beispiel sei der „Rewe“-Markt in Nonnweiler. Hier ist auf einem Schild zu lesen: „Wegen aktuellen Lieferengpässen bei Mehl – Abgabe max zweimal pro Haushalt“, wie ein Foto im Medienbericht zeigt:

Hier zu sehen: ein Hinweisschild im „Rewe“-Markt in Nonnweiler. Foto: Florian Blaes/newstr

Gleiches gelte dort auch für den Verkauf von Speiseölen, so „newstr“.

Absatzsteigerungen ebenso bei diesen Produkten

Ebenso hohe Absatzsteigerungen gibt es laut „Welt am Sonntag“ momentan bei Produkten wie beispielsweise Babynahrung, Konserven und Hygieneartikeln. Allerdings seien hier weniger Hämsterkäufe die Ursache, so das Forschungsinstitut IRI. Die Expert:innen führen den Anstieg auf die Spendenbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine zurück.

So könnte es weitergehen

Der „Welt am Sonntag“ zufolge erwarte das IRI für die kommenden Wochen wieder eine „Normalisierung der Verkaufszahlen“. Demnach sei ein Mehrverbrauch unwahrscheinlich. Und: mit Versorgungsengpässen rechnen die Expert:innen nicht. Eine Ausnahme sei Sonnenblumenöl. Hier ist die Ukraine einer der weltweit wichtigsten Rohstofflieferanten.

Anfang März prognostizierte das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) zudem: „Der Anstieg der Energiepreise und der Logistikkosten durch den Ukraine-Krieg wird sich bei den Menschen im Alltag bemerkbar machen – bei jedem Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter“, so Geschäftsführer Boris Hedde im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Preise würden noch stärker steigen, als sie es zuletzt ohnehin schon taten.

Vor etwa eineinhalb Wochen hatte etwa Aldi die Preise auf breiter Front erhöht. Nach Recherchen der „Lebensmittel Zeitung“ sind etwa 400 Artikel betroffen. Zu dem Zeitpunkt rechneten die Expert:innen damit, dass viele Konkurrenten nachziehen.

Verwendete Quellen:
– news-trier.de
– Welt am Sonntag
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur