Mehrere Sorten Chips fallen in Test gnadenlos durch – teilweise vernichtendes Urteil

Als gesunder Snack gelten Kartoffelchips nicht unbedingt. Dennoch sollten keine Schadstoffe drin stecken. Fachleute der Zeitschrift "Öko-Test" haben mehrere Sorten Chips genauer unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich: Viele Chips würden ihnen nicht in die Tüte kommen.
Fachleute der Zeitschrift "Öko-Test" haben mehrere Sorten Chips genauer unter die Lupe genommen. Foto: Pixabay
Fachleute der Zeitschrift "Öko-Test" haben mehrere Sorten Chips genauer unter die Lupe genommen. Foto: Pixabay

Zeitschrift „Öko-Test“ nimmt Chips genauer unter die Lupe

Das Gemeine an Kartoffelchips: Es bleibt nicht bei einem Chip, meist auch nicht bei einer Handvoll. Für viele sind die Snacks unwiderstehlich. So ist oftmals erst Schluss, wenn die Tüte (nahezu) leer ist. Die salzigen und fettigen Chips sollten es auch wert sein – wenn man schon mal sündigt. Jedoch: Zumindest die meisten Bio-Chips sind es eben nicht wert. So lautet das vernichtende Urteil der Zeitschrift „Öko-Test“ (in der Ausgabe 10/2023). Bei den konventionellen Chips fällt das Fazit hingegen etwas milder aus.

Sechsmal Note 6 für Bio-Chipstüten

Von den sieben getesteten Bio-Chipstüten schafften es nur die Bio-Chips von „Dennree“ (1,59 Euro pro 100 g) zur Note „sehr gut“. Sechs weitere Bio-Produkte enttäuschten die Öko-Tester:innen auf ganzer Linie, sie fielen mit „ungenügend“ komplett durch. Die Gründe dafür heißen Acrylamid, Mineralölkohlenwasserstoffe und Glycidol, die in den Chips nachgewiesen wurden. Alle drei Schadstoffe gelten als krebserregend. Unter anderem sind das die Verlierer im Bereich „Bio“ mit der Bewertung „ungenügend“:

  • „Alnatura Kartoffelchips Paprika“
  • „De Rit Organics Kartoffelchips Paprika“
  • „Flor De Sal d’Es TrencKartoffel-ChipsPaprika“
  • „Go Pure Classic PotatoChips Paprika“

Wie kommen die Schadstoffe in die Chips?

Die Hersteller lieferten der Zeitschrift keine Erklärungen dafür. Dennoch haben die Tester:innen eine Vermutung: Da im Öko-Anbau der Einsatz von Keimhemmern verboten ist, würden die Kartoffeln sehr kühl gelagert werden. Das führe zur Anreicherung von Zucker in den Knollen, welcher beim Frittieren höhere Acrylamidgehalte bilde.

Einige Bio-Chips überschreiten die geltenden EU-Werte aber so stark, dass die schwierigen Lagerbedingungen allein keine Entschuldigung sein könnten, hieß es. Ebenso sei bei einigen Herstellern die Qualitätskontrolle ausbaufähig. Denn nachgewiesene Glykaolkaloide wie etwa Solanin stecken meist in den grünen und ausgekeimten Teilen der Kartoffeln. Sie verursachen Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.

Wie sieht es bei konventionellen Kartoffelchips aus?

Da fallen die Ergebnisse bei den insgesamt 13 Testkandidaten etwas besser aus: So ist zwar kein Produkt acrylamidfrei – jedoch scheinen die Hersteller das Problem mit dem krebserregenden Stoff hier besser im Griff zu haben.

So erhalten 6 von 13 konventionellen Kartoffelchips die Note „gut“. Doch auch da üben die Tester:innen etwas Kritik: Die gut benoteten Chips würden sich kaum voneinander unterscheiden – höchstens, dass zwei Markenprodukte doppelt so viel wie die anderen vier kosten. Zu den Sorten mit der Bewertung „gut“ gehören etwa:

  • „Clarkys Kartoffelchips Paprika“
  • „K-Classic Knusprige Chips Paprika“
  • „Penny Chips Paprika“
  • „Funny-Frisch Chipsfrisch Ungarisch“
  • „Lorenz Crunchips Paprika“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Webseite von „Öko-Test“