Wie gut sind eigentlich Kochboxen? Neun Anbieter im Test

Keine Lust auf Einkaufsstress? Die Suche nach Rezepten ist nervig? Wer sich hier wiedererkennt und dennoch frisch gekochtes Essen daheim zubereiten möchte, findet Abhilfe in Form von Kochboxen. Ein Vergleich von neun Anbietern zeigt, was zu beachten ist.
Neun Kochboxen hat die Verbraucherzentrale NRW miteinander verglichen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk
Neun Kochboxen hat die Verbraucherzentrale NRW miteinander verglichen. Symbolfoto: dpa-Bildfunk

Kochboxen im Vergleich

Mit Kochboxen verhält es sich in der Regel so: Sie sind preiswerter als ein Restaurantbesuch, aber teurer als ein Einkauf. Neun solcher Boxen hat die Verbraucherzentrale NRW miteinander verglichen.

Von Nährwerten bis Rabattaktionen

So versprechen die Kochboxen frische Zutaten und einen Beitrag zu ausgewogener Ernährung. Doch wer vor der Bestellung wissen möchte, welche Box nun frisches Gemüse, Nüsse oder etwa Vollkornprodukte enthält, hat es nicht immer einfach, resümieren die Verbraucherschützer:innen.

Bei genauerer Betrachtung von vier Anbietern („Marley Spoon“, „Dinnerly“, „Picnic“ und „Reishunger“), die ihre Zutaten detailliert angaben, zeigte sich: Bei dreien enthielten 70 Prozent der in den Kochboxen ausgewerteten Gerichte eine Portion Gemüse oder Obst. Auch Hülsenfrüchte und Nüsse waren häufig enthalten. An Vollkornprodukten mangelte es hingegen oftmals.

Gibt es Allergene und Zusatzstoffe?

Dennoch fehlen bei vielen der Kochboxen-Anbieter Hinweise auf Nährwerte, Allergene und Zusatzstoffe: „Die Angaben auf den Webseiten der getesteten Kochboxen-Händler reichten oft nicht aus, um die Mahlzeiten vor der Bestellung aus gesundheitlicher Sicht beurteilen und vergleichen zu können“, so die Ernährungsexpertin Katrin Böttner.

Betroffene von Allergien und Unverträglichkeiten bräuchten diese Informationen aber dringend. So gab es laut der Verbraucherzentrale bei zwei („wyldr“ und „Vegantastic“) der neun überprüften Anbieter Lücken bei der Allergenkennzeichnung. Ebenso war oftmals nicht klar, ob Zusatzstoffe in den Zutaten enthalten sind.

So findet man die beste Ernährung zum günstigsten Preis

„Bei den von uns geprüften Abo-Anbietern ist die Menge der pro Woche bestellten Portionen entscheidend für den Preis“, so Böttner. Umso mehr man bestelle, umso geringer wird der Preis pro Portion. Zusätzlich würden häufig wechselnde Rabattangebote die Preisvergleiche erschweren.

So bewegten sich zwei Portionen an drei Tagen in der Woche in einer Preisspanne von 39 bis 60 Euro pro Woche – der Preis pro Portion liege damit zwischen 5,45 und 10 Euro. Für die doppelte Menge müsste dafür pro Portion nur zwischen 4,15 und 7,50 Euro gezahlt werden und somit pro Woche zwischen 56 und 90 Euro.

Wer die Produkte nutzen will, sollte daher Zeit in die „richtige Auswahl der Kochboxen“ stecken, raten die Verbraucherschützer:innen.

Detail-Übersicht zum „Marktcheck Kochboxen“

Die Detail-Übersicht zum „Marktcheck Kochboxen“ im Erhebungszeitraum Juni/Juli 2023 findet ihr hier (es öffnet sich eine PDF-Datei, Hinweis der Redaktion).

Wie gut sind Kochboxen also? Fazit der Verbraucherzentrale

Die zentralen Ergebnisse des Vergleichs der Verbraucherzentrale NRW:

  • Eine gesunde Wahl ist möglich, es gibt aber „Luft nach oben“
  • Wer Kochboxen bestellt, muss häufig auf wichtige Informationen zu Lebensmitteln und Gerichten verzichten
  • Vor einer Bestellung sollte man sich der „eigenen Bedürfnisse bewusst machen und Anbieter gezielt checken“

Nach Angaben der Verbraucherschützer:innen ist erfreulich, dass ein großer Teil der „betrachteten Gerichte frisches Gemüse enthielt“. Keine Seltenheit seien „auch weitere Bestandteile einer gesundheitsförderlichen Ernährung“ gewesen, etwa Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten. „Vollkornprodukte dagegen leider schon“.

Verbesserungs- und Regulierungsbedarf sieht die Verbraucherzentrale NRW bei der Kennzeichnung der Boxen. „Um Verbraucher:innen auch bei der Bestellung einer Kochbox die Möglichkeit zu geben, gut informierte Entscheidungen zu treffen, sind Informationen z. B. zu den Nährwerten der Gerichte oder der Zusammensetzung von verarbeiteten Zutaten unerlässlich“. Die „lückenhafte Vorgehensweise der Anbieter“ sei aktuell „nicht sehr verbraucherfreundlich“.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Verbraucherzentrale NRW